3/2017 Lektion 04

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Version vom 19. Juli 2017, 18:42 Uhr von Karl-Heinz Oberwinkler (Diskussion | Beiträge)
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Woche: Thema der Lektion

Gliederung

  1. Die Frage der „Rechtfertigung“ - Sonntag
  2. Werke des Gesetzes - Montag
  3. Die Grundlage unserer Rechtfertigung - Dienstag
  4. Der Gehorsam des Glaubens - Mittwoch
  5. Fördert der Glaube die Sünde? - Donnerstag

Startfragen

ZITAT: „Der Mensch ist am phantasievollsten in seinen Rechtfertigungen.“ (Ernst Moritz Arndt) dem Originaltext hinzugefügt

ZITAT: Jede Rechtfertigung ist ein Indiz für Schuld und Schwäche.“ (Peter Rudl)dem Originaltext hinzugefügt

  • In welchen Situationen verlangen andere Menschen von uns eine Rechtfertigung? dem Originaltext hinzugefügt
  • Wann haben wir aus uns selbst heraus das Bedürfnis uns vor anderen zu rechtfertigen? dem Originaltext hinzugefügt
  • Wann und aus welchem Grund aber sagen wir: „Ich muss mich vor niemandem rechtfertigen, ich bin niemandem Rechenschaft schuldig.“? dem Originaltext hinzugefügt
    • Was zeigt uns das alles über uns? dem Originaltext hinzugefügt


  • Zitat: Jede böse Tat braucht eine Rechtfertigung, eine Erklärung. Gute Taten sind selbstverständlich, jeder begreift sie. Weshalb ist das so?
  • Zitat: Die Menschen verwenden viel mehr Kraft für die Rechtfertigung ihrer Irrtümer, als für die Gestaltung der aus ihnen zu ziehenden Konsequenzen. Was ist der Grund, dass die Menschen so reagieren?
  • Zitat: Wenn man einen bestimmten Punkt überschritten hat, ist jede Rechtfertigung schwierig. Ist dies bei Gott auch so?
  • Zitat: Jeder Mensch sucht nach einer Rechtfertigung, um das Niederträchtige und Unsoziale, das er tut, vor sich zu begründen, um es dadurch weniger niederträchtig und unsozial erscheinen zu lassen. Ist jeder Mensch so?
  • Im Frühjahr 2013 entkam eine junge Frau nur knapp den Händen eines Verbrechers, der sie vergewaltigen wollte. Sie rannte aus dem Wald zu einer nahe liegenden Autobahn. Ein Auto blieb stehen und die darin sitzenden Personen konnten ihr helfen. Ein Jahr später kam es zum Prozess des Angeklagten. Viele Menschen waren dabei anwesend: Die junge Frau, der Verbrecher, die Zeugen, der Richter, uvm. Was denkt ihr, erhoffte bzw. erwartete sich die junge Frau? … der Verbrecher? … der Richter? Was würden die einzelnen Personen wohl denken, wenn trotz eindeutiger Schuld, der Verbrecher frei gesprochen werden würde, und es im Nachsatz nur heißt „Schuld an XY übertragen“? (Kaum zu glauben! Oder: Das kann man nur glauben?!)
* Welche Ähnlichkeiten weist diese Geschichte auf, wenn es um das biblische Thema der „Rechtfertigung allein aus dem Glauben“ geht? 
* Warum hilft uns gerade das Thema der Rechtfertigung, um (1) uns selbst zu erkennen, (2) Gott zu erkennen, und (3) die tiefe Bedeutung des Glaubens an Jesus zu erkennen? 
  • Einem Menschen geben wir gerne Recht, wenn er richtig liegt und recht gehandelt hat. Warum fällt es uns allerdings so schwer, jemanden Recht zu sprechen, der definitiv fehlerhaft gehandelt hat und schuldig ist? (Rhetorisch: Wäre das nicht eine Unmöglichkeit? Und wenn es doch geschieht, wäre das nicht unfassbar absurd?)
* Inwiefern zeigt die Bereitschaft des Rechtsprechens eines Schuldigen den großen Unterschied zwischen Gott und uns Menschen auf?

Schlussgedanke

Das Verhalten des Petrus in Antiochia ließ den Schluss zu, die ehemaligen Heiden seien keine wahren Christen, solange sie nicht beschnitten waren. Paulus verdeutlichte, wie trügerisch ein solches Denken ist. Gott kann niemanden auf der Grundlage seines persönlichen Verhaltens für gerecht erklären, denn selbst der beste Mensch ist nicht vollkommen. Nur wenn wir annehmen, was Gott in Christus für uns getan hat, können Sünder vor ihm gerechtfertigt werden.

Tage

Sonntag: Die Frage der „Rechtfertigung“

Fragen zum Thema

"rechtfertigen" (griechisch "dikaioo"): gerecht machen, für gerecht halten, als gerecht erfunden werden, als gerecht hinstellen, für gerecht erklären, als gerecht behandlen


  • Wann nur wird vor einem menschlichen Gericht ein Angeklagter freigesprochen?
  • Wann gelten für einen eindeutig Schuldigen mildernde Umstände?
  • Was versucht der  Mensch vor Gott als „mildernde Umstände“ ins Treffen zu führen?

ZITAT: „Es ist für den Menschen Rechtfertigung hinreichend, wenn seine Vergehen ihm seiner Tugenden wegen verziehen werden.“ (Georg Lichtenberg)


ZITAT: „Manche Rechtfertigungen machen das Recht erst so richtig fertig.“ (Erhard Blanck)

  • Ist Rechtfertigung, wie die Bibel sie versteht, gerecht?
    • Muss Gott dafür das Recht beugen?
      • Was sagt uns das über Gott? 

ZITAT: „Von der höchsten Instanz, deinem Gewissen, erhältst du keinen Freispruch.“ (Roswitha Bloch)

ZITAT:Wären wir unsere eigenen Richter, gäbe es keine Freisprüche.“ (Horst Bruder)

ZITAT:Auch trotz mancher Freisprüche, wer einmal vor Gericht stand, bleibt in den Augen der Umwelt häufig ein Leben lang schuldig. (Martin Reisenberg)

  • Inwiefern zeigen uns diese Zitate, warum wir uns so oft mit dem Konzept der „Rechtfertigung aus Glauben (und Gnade)“ so schwer tun?
  • Inwiefern widerspricht dieses Konzept den Rechtsnormen der menschlichen Gesellschaft?
    • Könnte so ein Rechtssystem in einem Staatswesen überhaupt funktionieren?

ZITAT: „Die Gnade ist in ihrem Ermessen frei; sie urteilt nicht nach der Klageformel, sondern nach der Billigkeit und dem Guten; sie kann freisprechen und den Wert des Streites nach Belieben anschlagen.“ (Seneca)


Galater 2,15

Fragen zum Text

  • "Wir sind von der Geburt Juden und nicht Sünder aus den Heiden." Wie wird dieser Text verstanden? Hängt dies mit dem Gesetz in 2. Mose 20, nämlich mit dem 2. Gebot zusammen?

"Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen".

  • Wurde Israel, da sie das Gesetz von Gott persönlich erhalten hatten, bevorzugt?

(Schutz vor Krankheiten / Reinheitsgebote / Gebote des friedlichen miteinanders ...). Im Jahr des 500. Jahrestages von Luther`s Thesenanschlag wird heute die Frage der Rechtfertigung in der Lektion angesprochen.


  • Welcher Unterschied bestand bis zu diesem Zeitpunkt zwischen Juden und Heiden? dem Originaltext hinzugefügt
    • Welche Vorteile hatten die Juden gegenüber den Heiden? dem Originaltext hinzugefügt
    • Welche Vorteile hatten sie nicht? dem Originaltext hinzugefügt

Galater 2,16

Fragen zum Text

  • Da spricht Paulus über die Gerechtigkeit durch den Glauben an Christus. Wie ist es möglich, nach Aussage von Jesus, so einen großen Glauben, im Vergleich wie die Größe eines Senfkornes (ca. einen Ø von ca. 1,0 mm) zu bekommen, damit nicht "nur" Berge bewegt werden?

Fragen zur Anwendung

  • Wie erbt man etwas? Durch den Tod eines Menschen, nicht durch Arbeit oder Gewinnmaximierung. Das Erbe des ewigen Lebens kann nur durch den Tod Jesus und den Glauben an ihn (da er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist) und durch den himmlichen Rechtfertigungsprozess anerkannt werden. Können wir als Mitteleuropäer so etwas begreifen? Wie stark ist dein Glaube daran, dass du schon jetzt erlöst bist?

Montag: Werke des Gesetzes

Fragen zum Thema

ZITAT: „Das Gesetz Mosis, ein Gesetz des Schreckens und der Rache, für Sklaven und tiefgesunkene Menschen berechnet.“ (Thomas Morus) dem Originaltext hinzugefügt

ZITAT: „Die Gesetze Gottes sind gleichzeitig auch die Grundgesetze der Menschheit.“ (Jean Baptiste Henri Lacordaire) dem Originaltext hinzugefügt

ZITAT: „Würde jeder Mensch nach den Gesetzen Gottes tatsächlich leben, wir hätten den Himmel auf Erden!“ (Gudrun Zydek) dem Originaltext hinzugefügt

  • Was versteht eurer Meinung nach Paulus in diesen Texten unter „Gesetz“? dem Originaltext hinzugefügt
    • Wann nur wäre es theoretisch denkbar, dass das Gesetz einen Menschen gerecht spricht? dem Originaltext hinzugefügt
      • Wäre es nicht zumindest ein gangbarer Weg, dass meine schlechten taten (Übertretungen des Gesetzes) durch meine guten Taten (wo ich das Gesetz gehalten habe) aufgewogen bzw. gesühnt werden?dem Originaltext hinzugefügt
        • Wenn nein, warum funktioniert das nicht? dem Originaltext hinzugefügt
          • Dazu ein Beispiel: Könnte ein Dieb vor Gericht sagen: „Ja, ich habe 1000 Euro gestohlen, aber ich führe zu meiner Verteidigung an, dass ich in den letzten Jahren mindestens 2000 Euro für die dritte Welt gespendet habe.“ dem Originaltext hinzugefügt
          • Ein anderes Beispiel: Jemand zahlt das Strafmandat für das Überfahren der Ampel bei Rot nicht mit der Begründung, er habe sich im selben Monat lückenlos an alle Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten. dem Originaltext hinzugefügt

Galater 2:16

Fragen zum Text

  • Was meint Paulus mit dem Begriff "Werke des Gesetzes"?
  • Warum führen die Werke des Gesetzes nicht zur Gerechtigkeit?
  • Ist das Halten des Gesetzes ein Beweis echter Frömmigkeit? Warum oder warum nicht?


Fragen zur Anwendung

  • Wie erhält man sich einen lebendigen Glauben?
  • Und wie verhindert man ein Abschweifen in ein totes Formwesen?
  • Welche Auswirkungen hat das Verständnis und das Halten des Gesetzes auf unsere Umgebung?
  • Warum sollten wir uns davor hüten, von Neubekehrten zu verlangen "jüdischer als ein Jude" zu sein?


Dienstag: Die Grundlage unserer Rechtfertigung

Philipper 3,9

Fragen zum Text

  • Was unterscheidet die Gerechtigkeit aus dem Glauben von der Gerechtigkeit aus Werken?
  • Kommen denn nicht die Werke aus dem Glauben?
  • Meine Gerechtigkeit, sagt Paulus, soll aus dem Glauben kommen und nicht aus Werken.
  • Meine Gerechtigkeit, das ist wertlos. Das führt nicht ins ewige Leben. Ich soll Christi Gerechtigkeit annehmen. Aber wo bleiben da die Werke, die Taten, mein Tun?
  • Hat die Annahme der Gerechtigkeit aus Christus Einfluss auf mein Handeln? Oder ist das eine rein innere Angelegenheit?


Fragen zur Anwendung

  • Woher kommt es, dass wir immer wieder Probleme damit haben, dass wir das ewige Leben völlig geschenkt bekommen?
  • Leistung - Gegenleistung. Das ist das Prinzip, nach welchem unsere Wirtschaft läuft, aber auch Ehe, Familie, Schule, Arbeit. Werke, das kann man messen. Werke kann man sehen.
  • Sind Werke ein sichtbarer Gradmesser für unseren Glauben?
  • Warum will Gott das nicht so sehen? Warum hängt er alles an etwas nicht-Sichtbaren auf, an Abstraktem?
  • Oder ist es umgekehrt: Gerade unseren Glauben kann man sehen und erkennen?


ZITAT (Lektion Seite 48): „Schließlich glaubten sie alle an Jesus. Sie hatten alle Vertrauen zu ihm. Doch ihr Verhalten zeigt, dass sie meinten, der Glaube an sich reiche nicht aus, er müsse vom Gehorsam ergänzt werden, so als würde unser Gehorsam dem Akt der Rechtfertigung noch etwas hinzufügen. Für sie erfolgte die Rechtfertigung aufgrund von Glauben und Werken.“ dem Originaltext hinzugefügt

  • Ist das nicht genau die Sicht, die wir als Adventisten so oft vertreten? dem Originaltext hinzugefügt
    • Wie oft habe ich gehört, vor allem als Spitze gegen evangelikale Christen: „Den Glauben an Jesus haben viele. Aber die bleiben alle dabei stehen. Wir aber…“ Und dann wird die Adventgemeinde entgegen aller Lippenbekenntnisse eben doch zu der Kirche, die als einzige die seligmachende Kombination von Glauben und Werken vertritt. Ganz gleich ob dabei unter „Werken“ das Halten des Sabbats, die Liebe zum Nächsten oder das Sterben des Ichs verstanden wird. Es muss der Glaube jedenfalls durch irgendeine Leistung ergänzt werden. Auch wenn man dazu sagt, es sei keine Leistung des Menschen sondern ein Werk des Heiligen Geistes. Der Glaube allein reiche eben doch nicht… dem Originaltext hinzugefügt


ZITAT: „Was meiner Herkunft abgeht, das ersetzt die eigene Leistung.“ (Horaz) dem Originaltext hinzugefügt

ZITAT: „Das Leistungsprinzip belohnt die bessere Leistung und nicht den besseren Menschen.“ (Rupert Schützbach) dem Originaltext hinzugefügt

  • Inwiefern treffen diese Aussagen auch auf die Werksgerechtigkeit zu? dem Originaltext hinzugefügt

Mittwoch: Der Gehorsam des Glaubens

Galater 5,6 / Röm. 1,5.8 / Hebr.11,6

Fragen zum Text

  • Inwiefern ist Glaube eine eigene Entscheidung?
  • Was beinhaltet Glaube?
  • Woraus schöpfen wir die Kraft zum Gehorsam des Glaubens?
  • Welche Früchte bringt echter Glaube in unserem Leben hervor?
  • Warum ist die von Jesus geschenkte Rechtfertigung kein Grund für Lauheit oder Trägheit im Glaubensleben?
  • Wie oder wodurch, kann unser Glaube wachsen ?
  • Was sagt ihr zu folgenden Aussagen über den Glauben? dem Originaltext hinzugefügt

ZITAT: „Der längste Weg ist der Parcours zwischen Glauben und Tun.“ (Billy) dem Originaltext hinzugefügt

ZITAT: „Den Glauben trifft man nicht in der Kirche, sondern während der Arbeit.“ (Billy) dem Originaltext hinzugefügt

ZITAT: „Wenn Glaube nicht aufbaut, von Angst befreit und menschlicher macht, hat man sich vielleicht in einer Religion verheddert.“ (Peter Horton) dem Originaltext hinzugefügt

Donnerstag: Fördert der Glaube die Sünde?

Galater 2,17-21

Fragen zum Text

  • Worin besteht der Fluch des Gesetzes nach Gal. 3, 13.
  • Zu was sind wir Sünder verdammt?
  • Was zeigt das Gesetz letztendlich über unser Leben auf?
  • Welchen Zweck soll das Gesetz erfüllen?
  • Da Jesus uns vom Fluch des Gesetzes befreit, erkauft hat, müssen wir dann uns noch an das Gesetz halten und warum?
  • Was motiviert euch, die Gebote Gottes bereitwillig zu befolgen?
  • Weshalb kann man niemals sagen, dass jemand gesetzlich handelt, nur weil er sich bemüht, das Gesetz Gottes ernst zu nehmen?

Fragen zur Anwendung

  • Was bedeutet es für dich persönlich von diesem Fluch erkauft zu sein?
  • Für dich persönlich, was sind die Konsequenzen daraus?