3/2015 Lektion 09
Petrus und die Nichtjuden
Ziel
Ziel ist es zu erkennen, dass Gott uns nur dann als seine Werkzeuge gebrauchen kann, wenn wir unsere eigenen menschlichen Vorstellungen und Ideen in den Hintergrund stellen, wenn wir seinen Willen tun und wenn wir uns ausschließlich durch sein Wort, Jesus, und durch den Heiligen Geist leiten lassen. Jesu Anliegen ist es, dass unser missionarisches Wirken global ist, sodass alle Menschen - ob nun Juden oder Nichtjuden - die heilbringende Botschaft erfahren können.
Gliederung
- Petrus an Pfingsten - Sonntag
- Die Bekehrung des Kornelius (Teil 1) - Montag
- Die Bekehrung des Kornelius (Teil 2) - Dienstag
- Die Vision des Petrus - Mittwoch
- Der Jerusalemer Beschluss - Donnerstag
Startfragen
- Warum wurde gerade Petrus, der hitzige, oftmals vorschnelle Jünger, der Jesus kurz zuvor auch noch verleugnet hatte, nun das Haupt der Jerusalemer Gemeinde? Was kann bzw. sollte uns das über die Auswahl von Leitern sagen?
Schlussgedanke
Gott will, dass die gesamte Menschheit dieser Welt - und nicht nur eine privilegierte Gruppe - seine heilbringende Botschaft hört. Dazu braucht er Menschen wie Petrus, die durch die Schule Jesu gegangen sind und dort gelernt haben, auf Gott zu hören und seinen Willen zu tun.
Apostelgeschichte 10,34-35:
Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich mit der Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in allerlei Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm.
Apostelgeschichte 10,42-43:
Und hat uns geboten, zu predigen dem Volk und zu zeugen, dass er ist verordnet von Gott zum Richter der Lebendigen und der Toten. Von diesem zeugen alle Propheten, dass durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen.
Tage
Sonntag: Petrus an Pfingsten
Apostelgeschichte 2,5-21:
- Warum wählt Petrus den Text aus Joel 3? Inwiefern ist diese Prophezeiung damals erfüllt worden – inwieweit steht die (vollständige?) Erfüllung noch aus?
- Vers 21: Was bedeutet es, „den Namen des Herrn anzurufen“? Tun das nicht auch Namenschristen? Um was geht es hier?
- Welche Rolle spielten Wunder in der frühen Christengemeinde? Welche spielen sie heute in der Christenheit bzw. bei uns? Welche Bedeutung sollte ihnen zukommen, welche nicht (im Vergleich zur Rolle der Bibel, der Vernunft und des Gewissens)?
Apostelgeschichte 2,37-38:
- Welche Reihenfolge der „Bekehrung“ der Zuhörer finden wir hier?
- Warum 1. Glaube (Vers 37), 2. Buße (Vers 38), 3. Taufe, 4. Vergebung, 5. der Heilige Geist? Wirkt der Heilige Geist nicht von Anfang an? Ist Vergebung nicht auch schon vorher möglich? (Beides ist natürlich wahr – warum dann aber diese Abfolge hier?)
- Hier ist nur noch von der Taufe auf den Namen Jesu Christi die Rede: Warum nicht auch auf den Vater und den Heiligen Geist, wie in Matthäus 28,19 befohlen? [Achtung, Fangfrage: Petrus gebraucht hier eine Kurzformel, um den entscheidenden Aspekt zu betonen, nämlich Jesus Christus als Erlöser und Messias anzunehmen!]
Montag: Die Bekehrung des Kornelius (Teil 1)
Apostelgeschichte 10,1-17 und 44-48:
- Warum sendet Gott den Heiligen Geist, ohne dass er getauft ist? Umgeht Gott die in Apostelgeschichte 2,38 gegebene Reihenfolge auch heute manchmal? Wann? Warum?
- Woran sehen wir heute, dass der Heilige Geist auf einen Menschen gekommen ist? Welche Zeichen erwartest du dir oder hast du vielleicht selbst erlebt?
- Zuerst kommt Gottes Wort (Verse 9-17), dann die Erfahrung (Verse 44-46), schließlich die Konsequenz (Verse 47-48). Hat das Wort Gottes allein nicht genügt? Würde auch die Erfahrung / ein Wunder allein genügen? Begründe!
Dienstag: Die Bekehrung des Kornelius (Teil 2)
Apostelgeschichte 10,34-35; 11,14 sowie Römer 2,14-16:
Fragen zum Text
- Petrus hielt bereits die Pfingstpredigt, bei der gewiss auch Ausländer anwesend waren. Aber erst jetzt wird ihm klar, dass auch Heiden Zugang zum Heil haben: Wieso wohl jetzt erst? Woher hätte er dies auch schon früher wissen können?
- Ohne Boten keine Predigt, damit kein Glaube, damit keine Erlösung: Wie wichtig sind wir als Gottes Boten? Geht jeder verloren, zu dem leider (noch) kein Bote Gottes kam? Was würde das für Gottes Gerechtigkeitsanspruch bedeuten?
- Beachte hierzu auch Römer 2,14-16: Wie geht Gott mit Heiden im Gericht um, wenn sie nie Zugang zum Evangelium hatten? Was sagt uns das über Gottes universale Gerechtigkeit: Hat irgendjemand einen Vorteil? Haben Christen es leichter, vor Gericht zu bestehen (unter Beachtung von Johannes 15,22 und Lukas 12,47-48)? Schützt Unwissenheit vor (göttlicher) Strafe? Begründe!
Fragen zur Anwendung
- Warum gebraucht Gott ausgerechnet sündhafte, fehlerhafte Menschen für die so wichtige Evangeliumsverkündigung? Warum nicht Engel?
Mittwoch: Die Vision des Petrus
Apostelgeschichte 10,9-17 und 11,1-10:
Fragen zum Text
- Woran erkennen wir, dass es in der Vision nicht um eine „Für-rein-Erklärung“ aller Insekten etc. ging und dass Petrus dies (im Gegensatz zu weiten Teilen der heutigen Christenheit) sehr wohl bewusst war? [Bedenke: Vers 17 zeigt, dass Petrus zumindest wusste, dass Gott 3. Mose 11 niemals aufheben würde.]
- Warum waren die Christen auch nach Pfingsten noch so stark getrennt von den Heiden, dass sie nicht einmal mit ihnen essen würden (Vers 3)?
Fragen zur Anwendung
- In welchen Lebensbereichen oder wem gegenüber mag es heute bei uns Zurückhaltung oder Ablehnung geben, obgleich dies nicht dem Evangelium gemäß ist?
Donnerstag: Der Jerusalemer Beschluss
Apostelgeschichte 15,1-21:
- Was war der Streitpunkt? Was das Joch (Vers 10)?
- Verse 19-21: Warum ist dies eben kein mutwilliges Hinwegsetzen über Gottes Wort (die Vorschriften des AT)? Warum gerade diese drei Aspekte (Götzendienst, sexuelle Unmoral, Gesundheitslehren)? Könnte es sein, dass sie stellvertretend für eben jene drei Bereiche der mosaischen Gesetzgebung stehen?
- Was bedeutet der Nachsatz in Vers 21? [Sicherlich, dass die Heiden Woche für Woche zunehmen werden an Erkenntnis des Gesetzes Moses, während die genannten Aspekte des Beschlusses nur die ersten Schritte darstellen.]