2/2016 Lektion 09
Woche: Götzen der Seele (und andere Lehren Jesu)
Ziel
Die Gesprächsteilnehmer sollen sich dafür entscheiden, sich von den Werten und Prinzipien des Reiches Gottes prägen zu lassen und sie in die Tat umzusetzen.
Gliederung
- Christliche Werte definieren
- Demut - Sonntag
- Vergebung - Montag
- Hingabe - Donnerstag
- Vom Evangelium erneuert - Dienstag
- Leben aus der Zukunft - Mittwoch
Startfragen
- Der Schweizer Journalist, Informatiker und Systemanalytiker Frank Wisniewski (geboren 1957) formulierte einmal herausfordernd: "Trotz aller Unzulänglichkeiten dieses planlos durchs Universum eiernden Matschklumpens namens ›Erde‹ habe ich kein Problem mit Gott. Lediglich sein Bodenpersonal geht mir tierisch auf die Nüsse. Amen!" Wie geht ihr mit einer derartigen Aussage um?
- Obwohl viele Menschen die Bibel so sehen: sie ist nicht in erster Line ein Verhaltenskodex, sondern eine Offenbarung des Charakters Gottes. Warum fällt es uns manchmal so schwer, uns beim Lesen der Bibel auf den Charakter Gottes zu konzentrieren?
Schlussgedanke
Immer wieder begegnen wir Menschen wie Frank Wisniewski, die trotz "Gottes Bodenpersonal" an Gott glauben; wir erleben aber Mitmenschen, die gerade wegen des "Bodenpersonals Gottes" ihren Glauben verloren haben. Kann es sein, dass die "Götzen unserer Seele" nicht nur uns, sondern auch unseren Mitmenschen auf dem Weg zu Gott ein Hindernis sind? Was könnte sein, wenn unser Leben tatsächlich von den Moralvorstellungen, Werten und Grundsätzen des Wortes Gottes geprägt wäre? - Ich danke euch für eure Mitarbeit und wünsche euch eine nachdenkliche Woche.
Tage
Sonntag: Die Größe der Demut
Tagesthema: Christliche Demut bedeutet, dem Willen Gottes, wie er in seinem Wort offenbart ist, gehorsam zu sein.
Matthäus 18,1-4
Fragen zum Text
- Die Evangeliensynopse zeigt, dass sich die Jünger in den Haaren lagen, wer von ihnen die wichtigste Rolle im Reich Gottes (Jesu Christi) einnehmen würde. Welche Erwartungen hatten sie bzgl. des Reiches Gottes?
- Wie reagierte Jesus auf die Frage der Jünger?
- Welche Erwartungen hat Jesus Christus an die Verantwortungsträger im Reich Gottes?
- Welche "Zutrittsbedingung" für das Reich Gottes nennt Jesus Christus?
Fragen zur Anwendung
- Wie kommt ihr mit der Tatsache zurecht, dass Jesus Christus klare Erwartungen an die Verantwortungsträger in seinem Reich hat?
- Welche "Zutrittsbedingung" für das Reich Gottes findet ihr besonders herausfordernd - weshalb? (Bitte begründet eure Entscheidung)
- Jesus erwartet Umkehr, Erniedrigung, Demut. Wie sehen solche Charakterzüge im Alltag und im Gemeindeleben praktisch aus?
- Was bedeutet es, ein Kind im Name Jesu aufzunehmen und wie sieht das praktisch aus?
- "Sich selbst erniedrigen" Was umfasst diese Forderung Jesu? Sollen wir etwa zu Fußabstreifern der Nation werden?
Montag: Die Größe der Vergebung
Tagesthema: Zu viel des Guten - wer will schon 490mal vergeben?
Matthäus 18,15-20
Fragen zum Text
- Wann sollen wir unseren Bruder (unsere Schwester) besuchen?
- Warum fällt es uns of so schwer, andere auf ihre Sünden anzusprechen?
- Welche Ideen habt ihr, mit Sünde "unverkrampfter" umzugehen?
- Jesus beschreibt hier ein "wirst-case-szenario" - drei mal hört der "Sünder" nicht. Wie sehen nach Jesu Worten die Konsequenzen für den Sünder aus?
- Welche Unterstützung sollte jedem Seelsorger zu teil werden?
- Wie könnte das praktisch aussehen?
Matthäus 18,21-35
Fragen zum Text
- War die Sünde des Bruders im Textabschnitt 15-20 noch irgendwie distanziert, so macht Petrus die Sünde des Bruders sehr persönlich: "meinen Bruder, der gegen mich sündigt, ..." Worin liegt der Unterschied zwischen Sünde und Reaktion darauf in diesen beiden Situationen?
- Was bedeutet eure Antwort für unseren praktischen Lebensalltag?
- Wie reagiert Gott auf mangelnde Vergebungsbereitschaft?
- Welche Konsequenzen hat diese "Gotteserkenntnis" auf unser Leben?
Fragen zur Anwendung (gesamter Textabschnitt - Verse 15-35)
- Warum diese beiden Erzählungen mit ihrem unterschiedlichen Umgang mit der Sünde?
- Was macht Konfliktlösung so schwer?
- Wie würdet ihr "Vergebung" definieren?
- Wann nur kann Vergebung gewährt werden und vor welche Herausforderungen stellt uns wahre Vergebung?
- Was erschwert und was erleichtert euch Vergebung?
- Rundgespräch mit folgenden möglichen Fragen:
- An welche Situation könnt ihr euch erinnern, in der es euch besonders schwer gefallen ist, Vergebung zu gewähren - und was hat euch geholfen?
- Welche positiven Erfahrungen habt ihr mit gewährter Vergebung gemacht?
Dienstag: Götzen der Seele
Tagesthema: Sei ehrlich dir selbst und Gott gegenüber, und lass dich vom Evangelium durchleuchten und erneuern!
Matthäus 19,16-30
Fragen zum Text
- Wie können wir ewiges Leben erhalten?
- Warum scheiterte der Fragesteller an der Antwort Jesu?
Fragen zur Anwendung
- Warum fällt es uns oft so schwer, uns für den Schatz im Himmel zu entscheiden?
- Jesus betont, dass es für uns Menschen unmöglich ist, in den Himmel zu kommen; im Gegensatz zu Gott, der uns offensichtlich in den Himmel bringen kann.
- Warum kann dann Jesus überhaupt Bedingen wie Nachfolge usw. stellen?
- Was macht es für uns Menschen unmöglich, in den Himmel zu kommen?
- Inwiefern können wir uns von Gott in den Himmel bringen lassen?
- Wir haben es schon oft gehört: Du musst dein Herz zu 100 % Jesus übergeben! Wie macht ihr das?
- Offensichtlich gibt es Dinge, die uns vom Himmel ausschließen können. Welche "Dinge"/Götzen sind für euch am gefährlichsten?
- "Erlösung kostet nicht weniger als das eigene Leben." Wie denkt ihr über diesen Satz?
Mittwoch: Was bekommen wir dafür
Tagesthema: Ewiges Leben, was willst du mehr?
Matthäus 20,1-16
Fragen zum Text
- Welche Ungereimtheiten begegnen uns in diesem Gleichnis?
- Welche menschlichen und göttlichen Logikschlüsse finden wir in diesem Gleichnis?
- Was macht die menschlichen und göttlichen Denkweisen so unvereinbar?
- Seht ihr eine Möglichkeit, die Spannung aufzulösen?
Fragen zur Anwendung
- Was erwartet ihr euch vom ewigen Leben?
- In einem Artikel, der am 21. Juli 1851 im Review and Herald veröffentlicht wurde, schreibt Ellen White: "Oh, könnt ich doch in der Sprache Kanaans reden, dann könnte ich euch ein wenig von der Herrlichkeit einer besseren Welt erzählen. Ich sah steinerne Tafeln, auf denen die Namen der 144.000 in goldenen Buchstaben eingraviert waren. ... Schon bald hörten wir die liebliche Stimme Jesu sagen: "Kommt meine Lieben, ihr habt große Trübsale überwunden und ward meinem Willen gehorsam; ihr habt für mich gelitten, kommt und esst mit mir, denn ich werde mich umgürten und euch dienen. ... Und ich sah einen Tische aus purem Silber, er war viele Kilometer lang, und doch konnten wir bis ans Ende sehen. ..."
- Worauf freut ihr euch, wenn ihr an das ewige Leben denkt?
- Welche Bedeutung hat die Aussicht auf ein ewiges Leben auf euer Leben heute?
Donnerstag: "Ja, das können wir!"
Tagesthema: Demut und Hingabe ist die erste Jüngerpflicht!
Matthäus 20,25-28
Fragen zum Text
- Warum ist es so wichtig, Diener und Knecht zu sein?
- Welche Rolle spielt das Vorbild Jesu für seine Nachfolger?
- Welche (christlichen) Werte sind in diesem Textabschnitt erkennbar und wie können wir sie als JüngerInnen Jesu ausleben?
Fragen zur Anwendung
- "Gott erwartet von jedem, der beansprucht ein Nachfolger des einfachen und bescheidenen Jesus zu sein, praktische Gerechtigkeit und Demut." Was denkt ihr über diese Aussage von Ellen White? (North Pacific Union Gleaner, 6. April 1910: Humility of Heart)
- Wie können wir uns vor Selbstüberschätzung schützen?
- Wie können wir zu einer guten Selbstwahrnehmung kommen?
- Welche Möglichkeiten seht ihr, uns gegenseitig in der Entwicklung christlicher Werte zu unterstützen?