3/2017 Lektion 07
Woche: Der Weg zum Glauben
Ziel
Das Zusammenspiel zwischen Gesetz und Evangelium (Erlösung und Christus) verstehen
Gliederung
"Tagesthemen"
- Das Gesetz erhält das Leben - Sonntag
- Bedeutung der Phrase "Unter dem Gesetz verwahrt" - Montag
- Das Gesetz ist ein Segen für uns - Dienstag
- Das Gesetz führt uns zu Christus, unserem Erlöser - Mittwoch
- Das Gesetz: Helfer für ein Leben in Übereinstimmung mit Gott - Donnerstag
Startfragen
- In der langen Geschichte der Auslegung des Galaterbriefes spielt die Frage immer eine große Rolle, um welches Gesetz, von dem ständig die Rede ist, es sich handelt. Wenn Paulus vom "Gesetz" spricht, hat er dann das "moralische Gesetz", d. h. die 10 Gebote und die zwei größten Gebote Christi (Mt 22,37-40), vor Augen, oder das "Zeremonialgesetz" mit seinen Riten, Opfern und jährlichen Festen? Oder meint er mit dem "Gesetz" nach damaligem Sprachgebrauch die Gesamtheit der fünf Bücher Mose? Welche Überzeugung habt ihr bis jetzt aus unserem Studium (die ersten sechs Wochen) gewonnen und wie könnt ihr eure Meinung begründen?
- Charles Henry MacIntosh, irischer Prediger im 19. Jahrhundert, definiert den Unterschied zwischen Gesetz und Evangelium folgendermaßen: "Das Gesetz fordert Kraft von dem, der sie nicht hat, und verflucht ihn, wenn er diese nicht zeigt. Das Evangelium gibt dem Kraft, der keine hat, und segnet durch die Anwendung dieser Kraft." Wie denkt ihr über diese Aussage und wie würdet ihr den Unterschied zwischen einer "Gesetzesreligion" und dem "Evangelium" beschreiben?
Schlussgedanke
Auch wenn heute das Zeremonialgesetz für das Evangelium keine Gefahr mehr darstellt, so ist doch die Gefahr nicht gebannt, dass sich selbst noch so gut gemeinte Regeln oder eine falsch verstandene Bedeutung des Moralgesetzes zwischen uns und das Evangelium drängen. Später in seinem Brief wird Paulus von der Frucht des Geistes (des Evangeliums) und seiner Bedeutung in unserem Leben reden. Unsere Aufgabe ist es, Baum und Frucht nicht zu verwechseln.
Gespräch
Galater 3,19-26
In dieser Gesprächshilfe konzentrieren wir uns auf den Text des Galaterbriefes. Diese Verse sind Teil eines Gliederungsabschnitts im Galaterbrief, in dem Paulus Argumente aus der Schrift verwendet, um die Rechtfertigung aus dem Glauben darzustellen (3,6-29). Insbesondere beleuchtet er die Verheißung an Abraham (V. 16-18) und stellt sie dem 430 Jahre später gegebenen Gesetz gegenüber (V. 17). Diese Argumentation greift er dann in der Frage in Vers 21 wieder auf. Auch wenn die Studienanleitung nur den Textabschnitt 3,21-25 angibt, lesen wir um des Zusammenhanges willen für unser heutiges Studium die Verse 19-26 (auf der "Dienstagsseite" spielen ja auch die Verse 19-24 eine Rolle). Die nachfolgenden Fragen zum Text und zur Anwendung sind nicht thematisch geordnet. Es ist daher eure Aufgabe, euch ein Gesprächsziel zu suchen und zu formulieren. Dabei mag die Gliederung helfen, in der ich nicht die Überschriften, sondern die meiner Meinung nach erkennbaren Tagesthemen formuliert habe. Es wäre z. B. möglich, sich für ein Tagesthema zu entscheiden und das Gespräch danach auszurichten. Oder es wäre möglich, aus dem Textabschnitt selbst ein Ziel zu formulieren und das Gespräch dementsprechend aufzubauen.
Folgende Anliegen könnte Paulus mit dem Textabschnitt haben und könnten als Gesprächsziel dienen:
- Durch den Glauben werden wir in Christus zu Kindern Gottes.
- Des Gesetzes Ziel ist der Glaube. (oder: Das Gesetz will uns helfen an Christus zu glauben.)
- Das Gesetz kann nicht lebendig machen - aber der, zu dem es uns führt: Christus!
Fragen zum Text
- Welche Aufgabe hat das Gesetz?
- Durch wen wurde das Gesetz gegeben?
- Wer waren die Mittler des Gesetzes?
- Welche Rolle spielt das in der Argumentation des Paulus?
- In welchem Zusammenhang stehen...
- ... Gesetz und Sünde?
- ... Gesetz und Glauben?
- ... Gesetz und Christus?
- Was ist so wichtig an der Verheißung, die Abraham erhielt? (zitiert in Vers 16, noch einmal darauf Bezug genommen in den Versen 19-21)
Fragen zur Anwendung
- Was bedeutet es für euch, Kinder Gottes zu sein?
- Welche Rolle spielt die Verheißung an Abraham für unseren Glauben?
- Welche Rolle spielen Sünde und deren Erkenntnis auf unserem Weg zu Christus?
- Was waren im Bereich Sündenerkenntnis und Reue eure wichtigsten Momente auf eurem Glaubensweg?
- Rundgespräch: Wer war euer "Zuchtmeister", der euch zu Christus geführt hat? - Erzählt in kurzen Worten die Geschichte eures Weges zu Christus (Wer oder was waren wichtige Meilensteine?).
- Welche Gesetze und Regeln spielen in eurem Glaubensleben eine (besondere) Rolle?
- Wie können wir verhindern, dass Gesetze und Regeln (statt Christus) unser religiöses Leben bestimmen?
- Was können wir tun, um davor bewahrt zu bleiben, dass wir selbst durch die besten (göttlichen) Gesetze von Christus getrennt zu werden?
- Warum sind Gesetze, Regeln und "gute Gewohnheiten" für unser Glaubensleben wichtig?