4/2016 Lektion 06
Aus SabbatschulWiki
Woche: Ein grundloser Fluch?
Ziel
Die Gesprächsteilnehmer sollen erkennen, dass gut gemeint nicht immer gut geholfen bedeutet. Leidenden in ihrem Schmerz zu trösten, braucht mehr als Wahrheit, nämlich Liebe Barmherzigkeit und Mitgefühl.
Gliederung
- Versuchen, Gott zu verstehen
- Elifas' Versuch, Hiob von seiner Schuld zu überzeugen - Montag
- Elifas' Versuch, Hiob von Gottes Gerechtigkeit zu überzeugen - Dienstag
- Gott ist Richter - schon heute - Mittwoch
- Versuchen, den Leidenden zu verstehen
- Finger weg vom Richten - Donnerstag
- Schwierigkeiten und Leid können näher zu Gott führen - Sonntag
Startfragen
- Manchmal hat man den Eindruck, dass egal, was man sagt, einen Leidenden zu trösten kann nur schief gehen. Welche Erfahrung mit Trost im Leid habt ihr selbst schon gemacht?
- Der christliche Journalist und Buchautor Peter Hahne formulierte einmal: "Ein Mensch findet Trost im Leid, indem er zu Gott findet." Wie denkt ihr über diese Behauptung?
Schlussgedanke
Jesus sagte einmal: "Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen." (Johannes 16,12) Diese Weisheit Jesu täte uns sicher gut. Insbesondere im Umgang mit Leidenden.
Tage
Sonntag: Die großen Fragen
Tagesthema: Schwierigkeiten und Leid können näher zu Gott führen
Psalm 119,65-72
Fragen zum Text
- Der 119. Psalm ist nach dem hebräischen Alphabet geordnet, wobei jeweils acht Verse eine Einheit bilden. Die Verse 65-72 beginnen jeweils mit dem hebräischen Buchstaben "tet". In jedem dieser 8 Verse kommt das Wort Gottes in einer jeweils anderen Formulierung vor.
- Wie wird das Wort Gottes dargestellt?
- In welche Zusammenhänge wird das Wort Gottes jeweils gestellt?
- Welche Gefahren für das Wort bzw. für den Glaubenden werden geschildert?
- Welche Hilfen zu Glaubensstärkung bietet der Psalmschreiber an?
- Welche Beitrag leisten diese Verse ...
- ... zu unserem Wochenthema?
- ... zu unserem Tagesthema?
Fragen zur Anwendung
- Ein pensionierter Buchevangelist erzählt: "Als ich in einem Dorf unterwegs war, kam ich an einem Tag zu zwei Familien, deren Schicksale mich sehr bewegten: Als Erstes kam ich zu einer älteren Dame. An einer Wand im Wohnzimmer hing das Bild eines jungen Mannes im Trauerflor. Wir kamen über den jungen Mann ins Gespräch. Sie erzählte mir, dass das einer ihrer Söhne sei, der im 2. Weltkrieg gefallen war. Ohne dass ich sie darauf ansprach, erklärte sie mir, dass sie nicht mehr an Gott glauben könne. Als ich einige Zeit später wieder bei einer älteren Frau vorbeikam, erzählte mir diese von ihren vier Söhnen, die alle im 2. Weltkrieg gefallen waren. Voll inneren Frieden beschrieb sie mir, dass sie das alles nicht hätte ertragen können, hätte sie ihr Glaube an Gott nicht durch diese schwere Zeit getragen."
- Welche Erfahrungen mit Gottes Hilfe in schwierigen Situationen habt ihr gemacht?
Montag - Mittwoch
Drei-Tagesthema: Elifas' Versuch, Hiob von seiner Schuld und von Gottes Gerechtigkeit zu überzeugen
Hiob 4 & 5
Fragen zum Text
- Teile deine Gruppe in 2er oder 3er "Studiengruppen" auf. Gib jeder Gruppe eine Abschnitt zu studieren (mögliche Aufteilung der Kapitel: 4,2-11; 4,12-13; 4,17-21; 5,1-7; 5,8-16; 5,17-27). Stelle folgende Fragen:
- Was ist die Hauptaussage dieses Abschnittes?
- Welche Vorstellung hat Elifas von Gott?
- Wodurch versucht Elifas Hiob davon zu überzeugen, ...
- ... dass er seinen Lebenswandel überprüfen soll?
- ... dass Gott Recht hat, wenn er Hiob so behandelt?
Fragen zur Anwendung
- Was macht eine biblisch-ausgewogene Gottesvorstellung aus?
- Welchen Einfluss ...
- ... haben Menschen- und Gotteskenntnis auf unsere Fähigkeit, Leidende zu trösten?
- ... hat unsere Fähigkeit sich einzufühlen auf unsere Fähigkeit, Leidende zu trösten?
- ... haben unsere kommunikativen Fähigkeiten auf unsere Fähigkeit, Leidende zu trösten?
Donnerstag: Voreiliges Urteil
Tagesthema: Finger weg vom Richten
Fragen zum Thema
- Wie wirkt sich unsere Einstellung zum Leidenden auf unsere Fähigkeit aus, ihn zu trösten?
- Wie geht ihr mit der Tatsache um, dass uns zwar Gottes Wort das Richten verbietet (Matthäus 7,1-2), wir es uns aber im Alltag kaum verkneifen können?
- Wie können wir erkennen, ob jemand Mitgefühl oder Zurechtweisung braucht?
- Unter welchen Umständen ist Ermahnung angebracht und hilfreich?
- Was brauchen wir als persönliche Voraussetzungen, um andere hilfreich "ermahnen" zu können?
- "Lieber einmal zu viel Barmherzigkeit als einmal zu viel Ermahnung." Wie steht ihr zu dieser Aussage?