2/2016 Lektion 06
Woche: In Christus ruhen
Ziel
Wir wollen uns (erneut) bewusst werden, dass wirkliche Ruhe im Leben (durch Vergebung und Befreiung von jeder Sünde, aber auch von den Nöten und Sorgen der Welt) nur in und durch Jesus Christus gefunden werden kann. Wir wollen den Sabbat als wunderbares Geschenk für die Anbetung Gottes und der persönlichen Erquickung von Leib, Seele und Geist (erneut) erkennen, erfahren und leben, und ihn nicht als einen einengenden, freudlosen oder gar belastenden Tag sehen.
Gliederung
- Sonntag: Das leichte Joch Christi
- Montag: Unruhe wegen eines Ruhetags
- Dienstag: Die Reaktion Jesu
- Mittwoch: Heilungen am Sabbat
- Donnerstag: Den Sabbat halten
Startfragen
- Warum ist die Ansicht nicht haltbar, Christus hätte den Sabbat (den wöchentlichen Ruhetag) aufgehoben?
- Wo findet ihr heute Ruhe in der Betriebsamkeit und Hektik des Alltags?
- Mit welchen Argumenten würdet ihr die o. a. Behauptung entkräften bzw. als Irrtum entlarven? (Anmerkung: Diese Ansicht wird von vielen protestantischen Christen, aber auch den Zeugen Jehovas, vertreten.)
- Wie versteht ihr den Anspruch Jesu, dass ER der HERR des Sabbats ist?
- Welche Beziehung besteht zwischen der Ruhe, die Jesus anbietet, und dem Sabbat?
Schlussgedanke
Im Leben Jesu sehen wir eine Verkörperung der Sabbathaltung, befreit von jeglichen (falschen) menschlichen Überlieferungen und Traditionen. An dem, wie Jesus das vierte Gebot hielt und was er darüber sagte, können wir erkennen, dass er dieses Gesetz, das Gottes Charakter widerspiegelt, in seinem Leben und seinen Lehren vollkommen erfüllte und uns dadurch zum Vorbild wurde. Wir können daraus lernen, wie wir in unserem eigenen Leben den Charakter Gottes widerspiegeln können.
Tage
Sonntag: Das leichte Joch Christi
Tagesthema: Die Ruhe, die durch und in Jesus angeboten wird, ist keine Einladung zu einem behaglichen und gemütlichen Leben. Vielmehr tauscht er das Joch aus: für das Joch der Selbstgerechtigkeit die erlösende Kraft der Gerechtigkeit Christi; für das versklavende Joch der Gesetzlichkeit die ermächtigende Freiheit der Gnade Gottes.
Fragen zum Thema
- Was kann mit einem Joch (bildlich gesprochen) alles gemeint sein?
- Inwiefern ist jeder Mensch letztlich irgendeinem Joch ausgeliefert?
Textabschnitt: Matthäus 11,28-30
Fragen zum Text
- Welches Angebot macht Jesus hier seinen Zuhörern?
Gedanken zum Text
Vers 28: Durch diese letzten Verse bekommt der ganze Abschnitt einen herrlichen Abschluss! Jesus zeigt im Vers davor auf, dass ihm sein Vater alle Dinge übergeben hat. Nun ruft Jesus alle Menschen zu sich, besonders diejenigen, die mühselig und beladen sind. Auch den innerlich Müden und Beladenen wird die Ruhe des Herrn Jesu geschenkt. Sie werden keine unerfüllbaren und drückenden Gesetzesforderungen mehr zu tragen haben. Sie dürfen gewiss sein, dass sie die Ruhe in ihm finden!
Vers 29 sagt, dass wir Menschen sein Joch auf uns nehmen sollen. Jesus gebraucht hier das Bild vom Joch - an diesem Bild können wir eine ganze Anzahl von Wahrheiten erkennen.
1) Ein Joch ist zur Arbeit da.
2) Ein Joch kann die Arbeit um ein Beträchtliches erleichtern.
3) Das Joch gibt eine Zielsicherheit für den, der es trägt.
4) Der Gedanke des Doppeljochs - oft gehen unter einem Joch zwei Tiere.
Unser Herr wünscht, dass wir das Joch der Sklaverei (der Sünde) ablegen und er lädt uns ein, sein „sanftes“ Joch auf sich zu nehmen. Wir dürfen in die Schule Christi gehen und Sanftmut und Demut von ihm lernen.
Vers 30 sagt uns, dass das Joch Jesu angenehm und seine Bürde leicht ist. Es ist sehr brauchbar, es gibt Halt, Hilfe, Ziel und Sinn im Leben, brauchbar auch für die Sache des Herrn Jesu, der sein Reich mit diesen "Jochmenschen" baut.
Fragen zur Anwendung
- Wie ist es möglich, dass "sein Joch" keine Last, sondern wie das Zug- und Tragejoch bei Tieren eine Hilfe ist, um die Lasten des Alltags besser bewältigen zu können?
- Wie geht es uns, wenn wir als Nachfolger Jesu immer wieder die Korrektur durch das Joch empfangen?
- Was verstehen wir darunter, wenn ein Christ unter einem „Doppeljoch“ geht?
Montag: Unruhe wegen eines Ruhetages
Tagesthema: Jesus nahm sich sehr viel Zeit, um über die gottgemeinte Sabbathaltung zu sprechen.
Fragen zum Thema
- Warum nahm sich Jesus so viel Zeit, um über die Sabbathaltung zu sprechen, wo doch so viele Kirchen und Gemeinschaften behaupten, der Sabbat sei abgeschafft, ersetzt, verdrängt, erfüllt ... worden?
Textabschnitt: Matthäus 12,1-2
Fragen zum Text
- Auf welche Grundlagen stützten sich die Pharisäer, um Jesus in dieser Situation darauf hinzuweisen, was am Sabbat erlaubt sei und was nicht?
- Was sagt uns das Wort Gottes, was am Sabbat erlaubt ist und was nicht?
Fragen zur Anwendung
- Wenn Jesus in Markus 2,27 sagt: „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbat willen.“, dann lest bitte an der Stelle, wo im Satz „Menschen“ steht, euren Namen bzw. den Namen eures Gesprächspartners bzw. Bibelinteressenten.
- Was will uns Jesus – jedem persönlich – damit sagen bzw. bewusst machen?
- Was meint Jesus damit, dass der Sabbat um des Menschen willen gemacht ist?
- Wie möchte Jesus, dass wir dieses besondere Geschenk - den Sabbat - gesegnet feiern und gestalten?
- Was meint Jesus damit, dass der Mensch nicht um des Sabbats willen gemacht ist?
- Wie kann ein sabbathaltender Mensch den Sabbat nicht im Sinne und Geiste Jesu halten? (Nennt einige Beispiele für eine gesetzliche, frömmlerische Sabbatgestaltung, die Jesus ablehnt.)
Dienstag: Die Reaktion Jesu
Tagesthema: Jesus versuchte, die Menschen zu befreien, und zwar nicht vom Sabbat, sondern von den bedeutungslosen Regeln, die verbargen, worum es beim Sabbat eigentlich geht.
Fragen zum Thema
- Woran kann man erkennen, dass Jesus an keiner Stelle, in der er über den Sabbat redete, das göttliche Gebot, ihn zu halten, schwächte?
- Woran kann man im Leben Jesu erkennen, dass Jesus im wahrsten Sinne des Wortes niemals ein "Sabbatabschaffer", sondern ein "Sabbatreformer" war? (Nennt einige Beispiele)
Textabschnitt: Matthäus 12,3-8
Fragen zum Text
- Was können wir aus der Reaktion Jesu auf die schweren Anschuldigungen der Pharisäer lernen?
Fragen zur Anwendung
- Wie kann es passieren, dass das Gesetz trotz all der biblischen Aussagen (z. B. Matthäus 5,17 ... dass das Gesetz unveränderlich ist, oder Römer 7,15 ... habe Lust an Gottes Gesetz) zur Last wird?
Mittwoch: Heilungen am Sabbat
Tagesthema: "Jesus wusste wohl, dass er als Übertreter des Gesetzes angesehen werden würde, wenn er am Sabbat heilte. Dennoch zögerte er nicht, die Schranken der übernommenen Menschensatzungen, die den Sabbat umzäunten, niederzureißen." (LJ, 274)
Fragen zum Thema
- Aus welchem Grunde versuchte Jesus, die übernommenen Menschensatzungen, die den Sabbat umzäunten, niederzureißen?
- Warum stellt das "Heilen bzw. Leben Retten am Sabbat" keine Sabbatübertretung dar?
Textabschnitt: Matthäus 12,9-14
Fragen zum Text
- Wie begründet Jesus das Recht, am Sabbat heilen bzw. Gutes tun zu dürfen
- Was lernen wir daraus?
- Was macht den Unterschied aus zwischen Liebe, die rettet (JESUS), und Gesetzlichkeit, die darauf aus ist zu töten (PHARISÄER)?
Fragen zur Anwendung
- Welche Regeln bezüglich Sabbatruhe hatte Jesus gegeben? Welche Bibeltexte fallen euch dazu ein?
- Lehrte bzw. unterstützte Jesus beim Thema Sabbathalten "Situationsethik"? Wenn ja, inwiefern?
(Bestimmt nicht nach dem Verständnis: „Der Zweck heiligt die Mittel.“, sondern dass es manchmal höhere und wichtigere Werte gibt - wie z. B. Menschenleben zu retten bzw. zu erhalten, als religiöse Formen oder Überlieferungen um jeden Preis einzuhalten.)
LJ, 191: „Die Wichtigkeit dieses Tages liegt nicht im legalistischen Befolgen des Buchstabens. Sie liegt vielmehr darin, das noch wichtigere Prinzip zu leben, nämlich Leben zu retten und gute Taten zu vollbringen, die Gott verherrlichen. Die Pharisäer waren von Gesetzlichkeit besessen; Jesu Anliegen war gelebte Gnade.“
LJ, 191f: Wollte Gott seine Hand auch nur für einen Augenblick zurückziehen, würde der Mensch ohnmächtig werden und sterben. Aber auch der Mensch darf an diesem Tage (Sabbat) nicht untätig sein. Die Bedürfnisse des Lebens müssen beachtet werden, die Kranken versorgt und die dringendsten Wünsche erfüllt werden."
Donnerstag: Den Sabbat halten
Tagesthema: Jesus schaffte den Sabbat nicht ab, sondern stellte ihn vielmehr wieder her, indem er ihn von den hinderlichen menschengemachten Lasten befreite. Noch viele Jahrhunderte später (von zahlreichen Historikern überliefert) hatten Christen am Sabbat geruht und feierten Gottesdienst.
Fragen zum Thema
- Es geht nicht um die Frage, OB man den Sabbat halten soll, sondern: WIE soll man den Sabbat im Sinne Jesu halten?
Textabschnitt: Matthäus 12,12
Fragen zum Text
- Was gehört zum "richtigen" Sabbathalten im Sinne Jesu dazu?
- Was bedeutet es, Gott wirklich nachzufolgen und die Grundsätze des Gesetzes, einschließlich des Sabbats, auszuleben?
Fragen zur Anwendung
- Welche „Mauern“ bezüglich Sabbatruhe haben wir (vielleicht) errichtet, die uns hindern, die ursprüngliche Absicht Jesu zu erkennen?
- Wie hilft euch der Bibeltext aus Matthäus 24,20 in der Argumentation für den Sabbat als fortlebender Bestandteil der 10 Gebote? (Bedenkt, dass die angekündigte Zerstörung Jerusalems 40 Jahre in der Zukunft lag.)
- Warum ist der besondere Segen des Sabbats niemals auf einen anderen Tag übertragbar bzw. aufgehoben worden?
Viele Christen (insbesondere aus dem „evangelikalen Lager“) werfen uns Adventisten vor, dass wir den Sabbat „vergöttern“ würden (weil er ja ein so markantes Unterscheidungsmerkmal zu allen anderen Christen darstellt und ein so zentrales Thema in unserer Lehrverkündigung ist).
- Mit welchen biblischen Argumenten würdet ihr den o. a. Einwand entkräften bzw. euren Glaubensstandpunkt rechtfertigen?
- Kennt ihr Bibeltexte, die für die ewige Gültigkeit des Sabbats bzw. für den immerwährenden Segen, der auf den Sabbat gelegt ist, sprechen?
Lest 1. Chronik 17,27b: „Denn was du, HERR, segnest, das ist gesegnet ewiglich.“ Dieser Text ist u. a. auch ein treffliches Argument für den immerwährenden Segen, den der HERR auf den Sabbat gelegt hat.