4/2015 Lektion 11

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Woche 11: Der Bund

Ziel

Gott bietet uns Menschen in einem ausschließlich von seiner Seite ausgehenden und getragenen Gnaden- und Kraftakt einen Bund an, der unsere Erlösung garantiert. Die Lektion soll uns den Wert dieses Bundes erneut bewusst machen und uns dazu motivieren, unser Heil nicht leichtfertig, gedanken- und sinnlos aufs Spiel zu setzen.

Gliederung

  1. Gottes Bund mit der ganzen Menschheit - Sonntag
  2. Der Bund mit Abraham - Montag
  3. Der Bund am Sinai - Dienstag
  4. Der neue Bund (Teil 1) - Mittwoch
  5. Der neue Bund (Teil 2) - Donnerstag

Startfragen

  • Der Liedermacher Reinhard Mey hatte mehr als 30 Jahre lang einen Manager, der gleichzeitig sein Freund war - Peter Graumann. Über ihn singt er im Lied "Peter": "Eine Art Obelix, dir kann eigentlich nix mehr passiern - oder fast - wenn du so 'nen Freund hast." Die beiden hatten nie einen schriftlichen Vertrag miteinander. Ihre Zusammenarbeit beruhte auf einem Wort und einem Handschlag im Jahr 1971.
    • Was waren wohl die Voraussetzungen für diese "vertragslose" Zusammenarbeit? Wie konnte das so funktionieren?
  • Warum und wann ist üblicherweise ein Vertrag notwendig?
    • Oder anders gefragt: Warum brauchen menschliche Partnerschaften - anders als bei Reinhard Mey und Peter Graumann - so oft einen Vertrag als Grundlage?
  • ZITAT: "Ein Vertrag heißt Vertrag, weil man sich vertragen sollte." (Frank Dommenz)
    • Was sagt uns dieser Satz über den eigentlichen Grund für die Notwendigkeit von Verträgen?


  • Was kennzeichnet einen guten Vertragspartner?
    • Müssen Vertragspartner eigentlich immer gleichberechtigt sein? Begründet eure Ansicht!
    • ZITAT: "Die günstigeren Verträge schließt der Stärkere." (Luc de Clapiers)
      • Sind Verträge immer gerecht? Was kennzeichnet sogenannte "Knebelverträge"?


  • Wo haben Wirksamkeit und Tragfähigkeit von Verträgen ihre Grenzen?
  • ZITAT: "Was sich nicht verträgt, kann auch ein Vertrag nicht zum Tragen bringen." (Erwin Koch)


  • Was sind die Besonderheiten im Vertrag (Bund) zwischen Gott und uns Menschen?
    • Worin unterscheidet er sich fundamental von den zwischen Menschen üblichen Verträgen?
    • ZITAT: "Wo Gott den Knopf nicht macht, da hält kein Bund." (deutsches Sprichwort)
      • In welchen Punkten ist Gottes Bund mit uns sehr einseitig?
        • Was sagt uns das über Gott? Was sagt uns das über uns selbst?

Tage

Sonntag: Gottes Bund mit der ganzen Menschheit

Tagesthema: Der "Regenbogenbund" - sein Zustandekommen, sein Inhalt, seine Besonderheiten und seine Bedeutung für uns heute


1. Mose 9,1-17

Fragen zum Text

  • Mit wem schließt Gott diesen Bund?
    • Wie lange soll er gelten?
  • Welche Bundesverpflichtungen haben die beiden Partner?
  • Was wollt Gott mit diesem Bund bezwecken bzw. den Menschen signalisieren?
  • Welche Rolle spielt das Bundeszeichen, der Regenbogen?
    • Wie ist es zu verstehen, dass Gott sagt, jeder Regenbogen werde ihn (Gott) an diesen Bund denken lassen?

Fragen zur Anwendung

  • ZITAT: "Mit dem Regenbogen will uns Gott einen Pfad in den Himmel weisen." (Willi Meurer)
    • Welche Bedeutung hat dieser Bund heute noch für euch?
      • Was geht euch so durch den Kopf, wenn ihr einen schönen Regenbogen seht?
  • ZITAT: "Möge nach jedem Gewitter ein Regenbogen über deinem Haus stehen." (irischer Segensspruch)

Montag: Der Bund mit Abraham

Tagesthema: Warum ist der Bund Gottes mit Abraham "Grundlage für den ganzen Verlauf der Heilsgeschichte" (Zitat Lektion Seite 130)


Fragen zum Thema

  • Abraham ist - sehr bemerkenswert - für alle drei großen monotheistischen Weltreligionen (Christentum, Judentum und Islam), die ja deshalb auch als "abrahamitische" Religionen bezeichnet werden, eine überaus bedeutende, überragende Gestalt. Den Juden ist er der Stammvater, die Muslime sind laut Sure 2,130 die "Gemeinschaft Abrahams" (millat Ibrahim), wir Christen sehen ihn als "Glaubensvater".
  • Was macht diesen Mann so bedeutend? Was zeichnete ihn aus?

1. Mose 12,1-3; 1. Mose 15,1-5; 1. Mose 17,1-15

Fragen zum Text

  • Welche Verpflichtungen ist Gott in diesem Bund eingegangen?
  • Inwiefern war es ein ewiger Bund?
    • Wie haben sich diese Verheißungen an Abraham erfüllt?
      • Wo haben sie sich in seinem Leben erfüllt?
      • Wo haben sie sich für das bzw. im Volk Israel erfüllt?
      • Wo haben sie sich ausserhalb des Volkes Israel erfüllt?
      • Wo steht eine Erfüllung noch aus?
        • Diskutiert diese Fragen anhand der folgenden drei Verheißungen:
          • "Deine Nachkommen sollen so zahlreich sein wie die Sterne am Himmel."
          • "Das Land Kanaan wird euch ewige Heimstatt sein."
          • "In dir sollen alle Völker der Erde gesegnet sein."
  • Was waren die Bundesverpflichtungen Abrahams?
    • Welche Bedeutung haben Bundeszeichen wie zum Beispiel die Beschneidung?
      • Wozu brauchen wir solche Zeichen?

Galater 3,6-9.15-18

Fragen zum Text

  • Wie deutet Paulus Gottes Bund mit Abraham im Hinblick auf die Erlösung?


Fragen zur Anwendung

  • Inwiefern sind wir "Abrahams Kinder"? Könnt ihr damit überhaupt noch etwas anfangen?
    • Was haben wir "Unbeschnittenen", die wir mehr als 3000 Jahre nach ihm leben, mit ihm gemeinsam?


Dienstag: Der Bund am Sinai

Tagesthema: Welche Bedeutung hat der alte Bund für uns Menschen des Neuen Testaments

Fragen zum Thema

  • Warum wird der Bund am Sinai überhaupt als "alter" Bund bezeichnet?
  • Welche Teile dieses Bundes sind veraltet, welche nicht?
    • ZITAT: "Man ist noch kein Neuerer, wenn man etwas für veraltet erklärt." (Ernst Reinhard)


2. Mose 24

Fragen zum Text

  • Was waren Gottes Verpflichtungen in diesem Bund?
  • Welche Verpflichtungen hatte das Volk?
    • Wieso sind hier - im Vergleich mit anderen Bundesschlüssen - die Verpflichtungen so umfangreich?
      • War dieser Bund also in erster Linie ein "Gesetzesbund"? Was spricht dafür, was dagegen?
  • Betrachtet vor allem Vers 8: Mose spricht hier vom "Blut des Bundes". Was hat das zu bedeuten? Woran erinnert uns das?
    • Warum ist also der "alte" Bund letztendlich doch ganz der "neue"?

Hebräer 4,2

Fragen zum Text

  • Wir lesen im AT quasi durchgängig, dass das Volk Israel nicht gehorsam war. Warum behauptet Paulus hier, dass ihr wahres Problem fehlender Glaube gewesen ist?
    • Was erzählt uns das über den Zusammenhang von Glauben und Gehorsam?


Fragen zur Anwendung

  • ZITAT: "Wer keine Scham besitzt, dessen Vorfahren standen nicht am Berg Sinai, als die Tora offenbart wurde." (Babylonischer Talmud)
    • Wieso müssen wir uns, betrachtet im "Spiegel Sinais", schämen?
  • ZITAT: Wie oft hast du dir schon vorgenommen: "Alles, was Gott mir gesagt hat, will ich tun", nur um es dann nicht durchzuhalten? (Lektion Seite 132)
    • Warum macht diese leidige Realität die Verheißung der Gnade umso wertvoller?
      • Wie also führt uns Sinai zu Golgatha?

Mittwoch: Der neue Bund (Teil 1)

Tagesthema: Wie Gott noch während der Zeit des alten Bundes seinen neuen offenbart


Fragen zum Thema

  • Was ist denn eigentlich am neuen Bund wirklich neu?
    • Meint Gott vielleicht damit nur, dass er Israel (und uns) einfach eine neue Chance gibt? Begründet eure Ansicht?
    • ZITAT: "Gott: Seit eh und je die erste Adresse für die zweite Chance." (Karl-Heinz Karius)


Jeremia 31,31-34

Fragen zum Text

  • Wieso betont Gott hier den Gedanken, dass er das Gesetz in "Herz und Sinn" schreiben würde? Hatte denn Israel diese Chance bis zu jenem Zeitpunkt etwa nicht?
  • Was aber ist die eigentliche Basis dieses Bundes (siehe Vers 34)?


Fragen zur Anwendung

  • ZITAT:: "Jede Brücke, die du nicht überquerst, ist eine verpasste Chance auf ein neues Leben."
    • Wenn wir diese Aussage unter dem Gesichtspunkt betrachten, dass Gott immer wieder Brücken zu uns Menschen gebaut hat und immer noch baut, was hat sie uns dann zu sagen?


  • ZITAT: "Gott, von dir sich abwenden heißt fallen. Zu dir sich hinwenden heißt aufstehen. In dir bleiben heißt, sicheren Bestand haben." (Augustinus Aurelius)
    • Inwieweit ist es genau das, was Gott uns im neuen Bund anbietet?

Donnerstag: Der neue Bund (Teil 2)

Ich schlage vor, diesen Tagesabschnitt gemeinsam mit dem vom Mittwoch zu besprechen. Man kann dabei die beiden Tagesverse (Lukas 22,20 und 1. Korinther 11,24-26) in den Mittwoch-Abschnitt einbetten und mit ihrer Hilfe die Aussage von Jeremia 31,34 vertiefen: Dass die Vergebung von Seiten Gottes, die möglich ist durch Jesu Tod, Basis des neuen Bundes ist.