4/2014 Lektion 13
Woche: Das ewige Evangelium
Ziel
Die Gesprächsteilnehmer sollen erkennen, dass das Evangelium nicht nur gehört, sondern auch gelebt werden muss!
Gliederung
- Das Evangelium erklärt ...
- ... vom AT - Sonntag
- ... von Christus / den Evangelisten - Montag
- ... von Paulus - Dienstag
- Die Auswirkungen des Evangeliums auf unser Leben
- Wir leben im Bund mit Gott - Mittwoch
- Wir sind Gott gehorsam - Donnerstag
Startfragen
- "Ich erfahre, dass jedesmal, wenn Menschen sich bemühen, das Evangelium so zu leben, wie Jesus es uns lehrt, sich alles zu verändern beginnt: alle Aggressivität, alle Angst und Traurigkeit machen dann dem Frieden und der Freude Platz." (König Baudoin, Belgischer Monarch 1930-1993)
- Wie denkt ihr über diese Erfahrung des belgischen Königs?
- Welche Erfahrung habt ihr mit Folgen des Evangeliums gemacht?
- Warum kommen sowohl Theologen als auch das "einfache" Gemeindeglied über das Evangelium immer wieder ins Streiten?
- Welche Möglichkeiten seht ihr, dem Evangelium in unserer Gesellschaft Relevanz zu verleihen?
Schlussgedanke
Das Evangelium ist tatsächlich unwandelbar - es ist ein "ewiges Evangelium" (Offenbarung 14,6). Es scheint nur, dass wir es - je nachdem, in welcher Situation wir uns befinden - immer wieder neu und anders hören müssen. Wenn wir zu locker mit dem Gehorsam sind, weil Gott sowieso alles vergibt und seine Gnade unendlich ist, müssen wir uns sagen lassen, dass wir der Heiligung nachjagen sollen, "ohne die niemand den Herrn sehen wird." (Hebräer 12,14); wenn wir zu verbissen nach Vollkommenheit streben, um in den Himmel zu kommen, müssen wir uns sagen lassen, dass "wir alle umsonst durch sein Gnade gerechtfertigt werden, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist." (Römer 3,24) Das ewige Evangelium dürfen wir nicht nur intellektuell verstehen, sondern wir müssen es leben und erfahren.
Tage
Durchführungshinweis: Die Bibeltexte dieser Woche fügen Stein für Stein zu einem umfassenden Mosaik-Bild des Verständnisses der Erlösung hinzu. Man könnte mit einer Moderationswand, einer Flipchart oder auf dem Boden verteilten Moderationskarten in der Mitte des Gesprächskreises diese Mosaiksteine vor Augen führen und so die Komplexität aber auch Klarheit der Erlösung veranschaulichen.
Sonntag: Das Evangelium im Alten Testament
Tagesthema: Das Erlösungsverständnis im AT
Fragen zu den Texten dieses Tages (siehe unten)
- Die Schreiber des AT scheinen aus verschiedensten Steinen ein Mosaik zusammen zu setzen, das ein Bild von der Erlösung vermittelt. Wir lesen die einzelnen Texte - und stellen zu jedem Text ein oder zwei der unten stehenden Fragen:
- Welche Beiträge leisten die folgenden Texte zum Erlösungsverständnis?
- Was entdecken wir in diesem Vers zum Thema Erlösung?
- Was sagt uns dieser Text über die Erlösung?
- Mit welcher Einsicht zur Erlösung überrascht uns dieser Text?
- weitere Fragen, die den Text ergründen
Texte:
- 1. Mose 3,15
- Psalm 32,1-5
- Jesaja 53,5.11
- Jeremia 31,33
Montag: Das fleischgewordene Evangelium
Tagesthema: Die gute Nachricht ist: Gott nimmt uns an und rechtfertigt uns.
Auch die Schreiber der Evangelien fügen weitere Mosaiksteine hinzu. Wir wollen uns zwei Gleichnisse Jesus ansehen und erkunden, welchen Beitrag zum Gesamtbild der Erlösung sie leisten.
Texte:
- Lukas 15,11-32
- Lukas 18,9-14
Wieder stellen wir ähnliche Fragen wie zum Sonntagsabschnitt zu den einzelnen Texten:
- Welche Beiträge leistet dieses Gleichnis Jesu zum Verständnis der Erlösung?
- Was entdecken wir in Gleichnis zum Thema Erlösung?
- Was sagt uns dieses Gleichnis über die Erlösung?
- Mit welcher Einsicht zur Erlösung überrascht uns dieses Gleichnis?
- usw.
Fragen zur Anwendung für Sonntag und Montag
- Welche Gedanken verbindet ihr mit "Erlösung"?
- Wie würdet ihr die Hauptgedanken des Erlösungsplanes möglichst kurz und prägnant zusammenfassen?
- Warum ist es gar nicht so einfach, das Erlösungsverständnis der Bibel in einem Satz zu formulieren?
- In welchem Zusammenhang stehen z. B. Rechtfertigung und Heiligung?
- Warum sollte es uns nicht überraschen, dass es auch innerhalb unserer Gemeinde verschiedene Verständnisse über Erlösung gibt?
- Wie gehen wir mit verschiedenen Verständnissen der Erlösung innerhalb unserer Gemeinde um?
Dienstag: Das Evangelium bei Paulus
Tagesthema: Der "Beitrag" des Paulus: Christus, das Zentrum des biblischen Erlösungsplanes
Wir lesen Römer 3,24-26
Fragen zum Text
- Was macht Jesus für das Evangelium so wichtig?
- Worauf weist die Verwendung von "Heiligtumssprache" (ELB: "Sühneort") hin?
- In welchem Zusammenhang stehen die Gnade Gottes und das Blut Jesu Christi?
Fragen zur Anwendung
- Was macht Jesus so wertvoll für euren Glauben?
- Was macht Jesus so wertvoll für euer Leben?
- Welche Erfahrungen habt ihr mit der Gnade Gottes gemacht?
- Wie schafft ihr es, Jesus ins Gespräch zu bringen?
Mittwoch: Der "neue" Bund
Tagesthema: Jesus Christus ermöglicht eine neue, einzigartige Bindung an Gott
Fragen zum Thema
- Dr. Clinton Wahlen, der Autor des Studienheftes, behauptet: "Im gewissen Sinn ist der neue Bund überhaupt nicht neuer als der alte, ..."
- Wie könnten wir den "Alten Bund" beschreiben - was macht ihn aus?
- Was macht den "Neuen Bund" aus"?
- Worin unterscheiden sich der alte und der neue Bund?
- Was verbindet den alten und den neuen Bund?
- Welche Rolle spielt Christus für den alten, welche für den neuen Bund?
- Welche Aufgaben haben der alte und neue Bund im Erlösungsplan?
- Welche Rolle kommt uns zu, wenn es um den neuen Bund geht?
- Wie kann uns Christus helfen, eine enge und lebendige Beziehung mit Gott zu pflegen?
Donnerstag: Der Höhepunkt des Evangeliums
Tagesthema: Erlösung nicht durch Glauben plus Werke, sondern allein durch einen Glauben, der sich durch Gehorsam als echt erweist.
Fragen zum Thema
- Wie würdet ihr "rettenden Glauben" beschreiben?
- In seinem Buch "Nachfolge" spricht Dietrich Bonhoeffer über "billige Gnade" und "teure Gnade": Billige Gnade heißt, Gnade als Lehre, als Prinzip, ... Wer sie bejaht, der hat schon Vergebung der Sünden. ... In dieser Kirche findet die Welt billige Bedeckung ihrer Sünden, die sie nicht bereut und von denen frei zu werden sie erst recht nicht wünscht. Billige Gnade ist darum Leugnung des lebendigen Wortes Gottes, Leugnung der Menschwerdung des Wortes Gottes. Billige Gnade heißt Rechtfertigung der Sünde und nicht des Sünders. Billige Gnade ist Predigt der Vergebung ohne Buße, ist Taufe ohne Gemeindezucht, ist Abendmahl ohne Bekenntnis der Sünden, .... Billige Gnade ist Gnade ohne Nachfolge, Gnade ohne Kreuz, Gnade ohne den lebendigen, menschgewordenen Jesus Christus.
Dagegen ist teure Gnade der verborgene Schatz im Acker, um dessentwillen der Mensch hingeht und mit Freuden alles verkauft, was er hatte; die köstliche Perle, für deren Preis der Kaufmann alle seine Güter hingibt; die Königsherrschaft Christi, um derentwillen sich der Mensch das Auge ausreißt, das ihn ärgert; der Ruf Jesu Christi, auf den hin der Jünger seine Netze verlässt und nachfolgt. Teure Gnade ist das Evangelium, das immer wieder gesucht, die Gabe, um die gebeten, die Tür, an die geklopft werden muss.
(Auszüge Seite 29f - Zitat evtl. ausdrucken und in die Gruppe mitbringen)
- Welche Gemeinsamkeiten haben diese Aussagen Dietrich Bonhoeffers mit Offenbarung 14,12?
- Inwieweit trifft Bonhoeffer den Nerv des Jakobus (in seinem Brief)?
- Welche Heilmittel könnten helfen, der "billigen Gnade" nicht zu verfallen?
Offenbarung 14,12
Fragen zur Anwendung
- Weshalb sind Glaube und Gehorsam für unser Leben in der Erwartung der Wiederkunft Christi so wichtig?
- In welchem Zusammenhang stehen Glaube und Gehorsam mit unserer Erlösung?