4/2013 Lektion 09

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Version vom 21. November 2013, 13:22 Uhr von Florian Oberwinkler (Diskussion | Beiträge)
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Woche: Das Gericht vor der Wiederkunft

Ziel

Gottes Ziel der Geschichte: Die Seinen zu sich holen.

Gliederung

  1. Die Vision in Daniel 7 - Fokus: Die Gerichtsszene (V. 9-14)
    1. Beschreibung der Szenerie in Daniel 7 (Sonntag)
    2. Weitere Beispiele für "Untersuchungsgerichte" in der Bibel (Montag, erster Teil)
    3. Die Chronologie der Ereignisse - das Untersuchungsgericht im Rahmen der Weltgeschichte (Dienstag, erster Teil)
      1. Exkurs/Vertiefung: Warum braucht Gott ein Untersuchungsgericht? (Dienstag, zweiter Teil)
    4. Die Resultate des Untersuchungsgerichts (Mittwoch)
    5. Die Gerichtsbotschaft als Basis christlicher Glaubensgewissheit (Donnerstag)

Das Gespräch in fünf echten Fragen

  1. Lasst uns klären, was in Daniel 7 passiert - und lasst unser Hauptaugenmerk auf der Gerichtsszene sein. Fallen euch andere "Untersuchungsgerichtsszenen" in der Bibel ein?
  2. Wozu das Ganze? Wem bringt dieses Gericht etwas und wie ist es mit dem Fakt der Allwissenheit Gottes vereinbar? (In diesem Zusammenhang wird in der Regel auf den Aspekt des freien Willens hingewiesen. Rein logisch betrachtet ändert sich allerdings nichts an den Fakten: Gott schafft und weiß von Anfang an, wie sich ein Mensch in jeder Lebenssituation entscheiden wird - sonst wäre Gott nicht allwissend -; er schafft also auch, obwohl er weiß, dass sich das Geschöpf gegen ihn entscheiden wird. Dieses Paradoxon ist verwandt mit der Lehre der Prädestination, jedoch nicht mit ihr identisch.)
  3. Abgesehen von dem logisch schwer ganz zu durchdringenden Zusammenhang zwischen Schöpfung - Allwissenheit - Gericht: Wie geht es euch mit dem Umstand, dass vom Auftauchen des babylonischen Reiches bis zum Untergang des römischen Reiches ca. 1000 Jahre vergangen sind und wir seitdem auf den "Felsen" warten? Nur jeder sechste Mensch auf unserem Planeten ist ein "Anhänger" des kleinen Horns, der römisch katholisch Kirche. Schrammt die Prophetie in Daniel 7 nicht an der historischen Faktenlage der Weltgeschichte vorbei bzw. ist sie nicht ein typischer Ausdruck des Eurozentrismus (erweitert um das Mittelmeergebiet + den Nahen Osten)?
  4. Leben im Angesicht der drohenden Verurteilung - wie fühlt sich das an? Leben im Angesicht der Erwartung von Gerechtigkeit - wie fühlt sich das an? Leben im Angesicht der Erlösung - wie fühlt sich das an?
  5. Wir lesen Psalm 96,11-13. Wie wird die Lehre vom Untersuchungsgericht zu einer Säule erfüllten Glaubenslebens? / Das Gericht naht. Ich juble. - Wie kommt man zu dieser Einstellung? Berichte aus deinem Glaubensleben. - Wir lesen Römer 14,10.12. Welche Konsequenzen für unseren Alltag wären erstrebenswert?

Startfragen

  • Warum gibt es in Gerichtsverhandlungen Plädoyers, Zeugenbefragungen und Beweisverfahren?
  • Wenn euch Unrecht widerfährt - wollt ihr dann wissen warum? Wenn euch jemand Unrecht tut - wollt ihr seine Beweggründe verstehen?
  • Gott schafft in seiner Allwissenheit Menschen, von denen er weiß, dass sie fallen. Am Ende richtet er sie - ein Widerspruch?

Schlussgedanke

Gott wird Gerechtigkeit herstellen. Wer an ihn glaubt, wird das Reich ererben.


Tage

Sonntag: Die Vision vom Gericht

Tagesthema: Wir wollen den größeren Kontext des Untersuchungsgerichts verstehen.

Textabschnitt: Daniel 7,1-14

Fragen zum Text

  • Lasst uns einen Überblick über die Szenerie erarbeiten.
    • Aus welcher Perspektive verfolgen wir das Geschehen?
    • Was passiert?
    • Welche "Figuren" tauchen auf?

Alternative Herangehensweise:

  • Wie ist das himmlische Gericht aufgebaut? (Dan 7,9-10; Sach 3,1-2)

(Elb Dan 7:9) Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und ein Alter an Tagen sich setzte: sein Gewand war weiß wie Schnee, und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle; sein Thron Feuerflammen, dessen Räder ein loderndes Feuer.

(Elb Dan 7:10) Ein Strom von Feuer floß und ging von ihm aus; tausend mal Tausende dienten ihm, und zehntausend mal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht setzte sich, und Bücher wurden aufgetan.

(Elb Sach 3:1) Und er ließ mich den Hohenpriester Josua sehen, der vor dem Engel Jehovas stand; und der Satan stand zu seiner Rechten, ihm zu widerstehen.

(Elb Sach 3:2) Und Jehova sprach zum Satan: Jehova schelte dich, Satan! Ja, es schelte dich Jehova, der Jerusalem erwählt hat! Ist dieser nicht ein Brandscheit, das aus dem Feuer gerettet ist?

Mögliche Antwort: Gott Vater ist Richter; Jesus (Menschensohn) ist Fürsprecher bzw. Anwalt; Himmlische Engel sind Zeugen; Bücher sind Akten; Satan ist der Verkläger bzw. Staatsanwalt; Menschen sind Täter bzw. Opfer.

  • Was ist der Zweck des Gerichts in Dan 7?

Mögliche Antwort: Gericht über politische Reiche (Tiere), über die religiöse Macht (Horn) und Einsetzung der Heiligen, um Gottes Reich zu verwalten.

Montag: Der Ablauf des Gerichts

Tagesthema: Wir wollen die einzelnen Phasen des Untersuchungsgerichts verstehen.

Textabschnitt: 1. Mose 3,9-13

Fragen zum Text

  • Welche Fragen werden gestellt?
  • Warum?

Fragen zur Anwendung

  • Wie lernt man aus Fehlern?
  • Willst du auf Fehler hingewiesen werden?
  • Erzieherische Maßnahmen und Konsequenzen einer Handlung - wie würdest du den Zusammenhang formulieren?

Alternative Herangehensweise:

  • Jus-Studenten lernen bereits zu Beginn des 1. Semesters folgendes Sprichwort: „‚Recht haben‘ und ‚Recht bekommen‘ sind zwei völlig verschiedene Dinge.“ Welchen Eindruck hinterlässt das bei Dir?

Mögliche Antwort: Es hinterlässt einen schalen Eindruck und macht unter Umständen Angst. Das Sprichwort kommt aber daher, dass Recht 1. Auslegungssache ist und 2. der Richter nicht dabei war. – Nun gut. Aber unser Richter/Anwalt (Jesus) war dabei und wurde unschuldig getötet.

  • Wie sollte ein fairer Gerichtsprozess verlaufen?

Mögliche Antwort: Beide Parteien (Kläger und Beklagte) sollen gehört werden, mit dem Ziel einer gütlichen Einigung. Wenn das nicht hilft, sollen Zeugen befragt, alle Beweise aufgenommen und berücksichtigt, die Personen beim Urteil nicht „angesehen“ werden. Beide Parteien sollen das Recht auf einen juristischen Beistand (Anwalt) haben. Der Richter soll also unparteiisch und nach gültigem Recht angemessen urteilen. Aber Barmherzigkeit soll möglich sein.

  • Soll ein Gericht gerecht oder liebevoll sein? (Bedenke, dass Du als Angeklagter vor Gottes Gericht stehst.)

(Jak 2,13)

(Elb Jak 2:13) Denn das Gericht wird ohne Barmherzigkeit sein gegen den, der nicht Barmherzigkeit geübt hat. Die Barmherzigkeit rühmt sich wider das Gericht.

Mögliche Antwort: Es soll barmherzig sein. Wenn es gerecht ist, muss ich als Sünder verurteilt werden. Wenn es liebevoll ist, dann kann letztlich jeder machen, was er will. Wenn es barmherzig ist, dann anerkennt es das Recht, schenkt aber Gnade. Gott gewährt letztlich jedem Barmherzigkeit (Gnade), der selbst Barmherzigkeit geübt hat. – Übrigens: Wer nach Gerechtigkeit schreit, der meint, dass er selbst unschuldig sei und der andere zur Rechenschaft gezogen werden müsste. Aber der vergisst, dass er vor Gott selbst schuldig ist. Damit verurteilt er sich selbst.

  • Was sollte die persönliche Grundhaltung bei Gericht sein? Begründe deine Antwort.

(Hiob 9,15; Phil 2,2-8) (Verteidigend, angreifend, still, flehend, weinerlich, geduldig, demütig ...?)

(Elb Hi 9:15) Der ich, wenn ich gerecht wäre, nicht antworten könnte, um Gnade würde ich flehen zu meinem Richter.

(Elb Phil 2:2-8) so erfüllet meine Freude, daß ihr einerlei gesinnt seid, dieselbe Liebe habend, einmütig, eines Sinnes, nichts aus Parteisucht oder eitlem Ruhm tuend, sondern in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst, ein jeder nicht auf das Seinige sehend, sondern ein jeder auch auf das der anderen. Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christo Jesu war, welcher, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze.

Mögliche Antwort: Ganz gleich, wie gerecht oder ungerecht jemand war, die demütige Haltung ist der springende Punkt. (Hiob und Jesus sind uns darin große Vorbilder.) Das will auch der große Versöhnungstag mitteilen, denn er war ein Tag des Fastens und des Sabbats. Die Vorbereitung auf diesen Tag war die Versöhnung zwischen den Menschen, fern jeglicher Selbstsicherheit oder Vermessenheit.

Dienstag: Der Zeitpunkt des Gerichts

Tagesthema: Wir wollen erkennen, wie das Untersuchungsgericht im Text zeitlich situiert wird.

Textabschnitt: Daniel 7,7–10.21.22.25.26

Fragen zum Text

  • Beweist mir anhand des Textes, dass das Untersuchungsgericht kein Ereignis nach der Wiederkunft Christi ist.

Fragen zur Anwendung

  • Leben im Angesicht der drohenden Verurteilung - wie fühlt sich das an?
  • Leben im Angesicht der Erwartung von Gerechtigkeit - wie fühlt sich das an?
  • Leben im Angesicht der Erlösung - wie fühlt sich das an?

Mittwoch: Das Ergebnis des Gerichts

Tagesthema: Wir wollen verstehen, was der eigentliche Zweck des Gerichts ist.

Textabschnitt: Daniel 7,14.22.25-27

Fragen zum Text

  • Welche Ergebnisse des Gerichts werden im Text angeführt?
  • Was haben wir mit den "Tausenden" und "Zehntausenden" aus Vers 10 zu schaffen?

Fragen zur Anwendung

  • Unser Leben als Argument in der Rechtfertigung Gottes - hat dieser Gedanke nur eine "jenseitige" Lehre? Oder gibt es Momente, in denen er auch unser "Diesseits" beeinflusst (dazu ev. Römer 14,10-12 lesen)?

Donnerstag: Urteil und Gewissheit

Tagesthema: Das Wissen um die Erlösung soll unsere Tage prägen.

Textabschnitt: Psalm 96,11-13

Fragen zum Text

  • Was ist der Anlass des Jubels?

Fragen zur Anwendung

  • Das Gericht naht. Ich juble. - Wie kommt man zu dieser Einstellung? Berichte aus deinem Glaubensleben.