1/2024 Lektion 02
Lehre uns beten
I: Gemeinschaft + Aktivitäten
Gemeinschaft
- Was ist euer bevorzugtes Buch, das ihr neben der Bibel gelesen habt, und was macht es für euch besonders?
- Wenn Du eine Sache in der Welt ändern könntest, was wäre das?
- Gibt es in deinem Leben jemanden, dessen Lebensumstände du zum Besseren verändern könntest?
- Was sind die wichtigsten Komponenten, die man braucht, um jemanden als Freund zu lieben? Wie kann ich dies in meiner Beziehung zu Gott umsetzen?
- Was in deinem Leben inspiriert dich im Moment?
- Wenn du gute Neuigkeiten zu teilen hast, was machst du damit?
- Wenn du eine interessante Erfahrung gemacht hast, teile sie bitte mit uns.
- Wie geht ihr mit Druck im Leben um?
- Spürt ihr Druck, wenn ihr Gott dient bzw. für ihn arbeitet?
- Wofür in den vergangenen Tagen seid ihr dankbar?
- Im Rückblick auf die Herausforderungen der vergangenen Tage: Wo wünscht ihr euch Gebetsunterstützung?
- Was hat euren Glauben gestärkt oder herausgefordert?
- In welchen Lebensbereichen möchtet ihr wachsen und wünscht euch Unterstützung?
- Welche eurer Gebetsanliegen möchtet ihr mit der Gruppe teilen?
Ideen für Aktivitäten
Wir tauschen uns über unsere aktuellen Missionskontakte und -projekte aus, sammeln neue Ideen und beten um die Führung Gottes zur Erfüllung unseres Auftrags, Jünger zu machen. Hier kommst du zu Ideen-Sammlungen /-Anregungen!
Schließt den Teil I mit einem Gebet ab. Betet für eure diakonischen und missionarischen Anliegen.
II: Wir studieren die Bibel
Einstieg: Wir haben in der letzten Woche eine Einführung in das große Buch der Psalmen durchgenommen, nun haben wir einen groben Überblick. Heute wollen wir darüber nachdenken, wie die Psalmen zu unserem Gebetsleben beitragen können.
Startfrage: Wie geht es euch mit „vorgefertigten Gebeten“? Habt ihr schon einmal einen Psalm genommen und diesen Psalm gebetet, ohne eigene Worte? Oder fügt ihr eure eigenen Worte hinzu?
In dieser Woche werden wir über die Verzweiflung nachdenken, die der Psalmist in Zeiten der Not zum Ausdruck brachte. Bei unserem Studium werden wir vier Lieder aus dem Buch der Psalmen betrachten, die uns lehren, wie wir inmitten unserer täglichen Herausforderungen beten können: Psalm 44; 22; 13 und 60.
Psalm 44
- Welche Erfahrungen haben die Korachiter gemacht, die sie dazu veranlasst haben, diesen Psalm zu schreiben?
- In welcher Situation fühlen sich die Korachiter gedemütigt und bedrängt?
- Warum vertrauen die Korachiter trotz ihrer schwierigen Situation auf Gott?
- Was gibt ihnen Hoffnung und Kraft?
- In der Klage der Korachiter dominieren keine negativen Gefühle gegenüber Gott oder Schuldzuweisungen. Worauf beruht im Gegensatz dazu ihr Gebet? Worauf bauen und vertrauen sie hier?
- Inwiefern können auch wir Gott auch dann noch um Hilfe bitten, wenn wir das Gefühl haben, dass er uns nicht hört oder uns im Stich gelassen hat?
- Wie können wir unseren Glauben in solchen Zeiten aufrechterhalten?
- Wie können wir unseren Glauben in Zeiten der Not stärken?
- Was bedeutet es für uns, dass Gott in unserem Leid nicht immer sofort handelt?
- Wie können wir trotzdem Hoffnung und Zuversicht bewahren?
- Welche Botschaft hat der Psalm für uns heute?
- Wie können wir aus dem Beispiel der Korachiter lernen?
Psalm 22
- Dieser Psalm ist in der gleichen Art und Weise wie Psalm 44 verfasst, auch wenn anzumerken ist, dass Psalm 22 eine persönliche Bitte ist. König David ist der Verfasser dieses Psalms. Gemäß der Diskussion über den historischen Rahmen des Psalms glauben wir, dass er wahrscheinlich entweder während der Verfolgung durch Saul oder während der Bedrängnis durch die Rebellion seines Sohnes Absalom geschrieben wurde. Was auch immer der historische Ursprung dieses Liedes sein mag, besteht doch kein Zweifel, dass dieser Psalm messianisch ist. Das Neue Testament zitiert ihn mehrmals im Zusammenhang mit dem Leiden, das Jesus während seines Prozesses, seiner Folter und seiner Kreuzigung erlebte: Wo findet ihr Hinweise auf den Messias, die sich im Leben Jesu erfüllt haben?
- Wie beschreiben die ersten Verse des Psalms die Not des Beters?
- Was sind die körperlichen und emotionalen Schmerzen, die der Beter empfindet?
- Wie reagiert der Beter auf seine Not?
- Wie drückt der Beter sein Vertrauen in Gott aus?
- Wie kann der Psalm 22 uns helfen, mit unseren eigenen Zweifeln und Ängsten umzugehen?
- Was bedeutet es, dass Jesus den Psalm 22 zitiert hat, als er am Kreuz hing?
- Was von der Botschaft des Psalms 22 können wir uns als Anwendung für die kommenden Tage mitnehmen?
Psalm 13
- Seid ihr schon einmal von jemandem vergessen worden, der euch mitnehmen sollte? Wie habt ihr euch da gefühlt? Was habt ihr euch da gedacht?
- Welche 3 Stufen könnt ihr in diesem Gebet erkennen? (V. 1-3; V. 4-5; V. 6)
- Die Schreiber des Psalters nennen zwei Fragen, um die Verzweiflung inmitten von Leid und Prüfungen auszudrücken.
- Die eine Frage lautet: „Warum?“ [hebr. lamah]. „Warum?“ wird verwendet, wenn der Gesprächspartner das Handeln Gottes in schwierigen Umständen verstehen will, also: 1. wenn es scheint, als ob Gott nichts tut, um seinen Anhänger zu retten (Ps 10,1; 44,24); 2. wenn es scheint, als ob Gott den Leidenden verlassen hat (Ps 22,2; 42,10; 44,25); oder 3. wenn es scheint, als ob der Herr ihn verstoßen hat (Ps 42,4; 74,1; 88,15). Im Wesentlichen wird mit dieser Frage versucht, den Grund für das Handeln (oder Nichthandeln) Gottes zu verstehen.
- Die zweite Frage, die die Psalmisten verwenden, lautet: „Wie lange?“ (Ps 13,2–3; 35,17; 74,10; 79,5; 80,5; 89,47; 90,13; 94,3). Die Frage „Wie lange?“ unterscheidet sich in ihrer Intention gänzlich von der Frage „Warum?“. „Wie lange?“ bestreitet nicht Gottes Handeln inmitten des eigenen Leidens. Vielmehr erkennt „Wie lange?“ an, dass Gott immer die Kontrolle hat. Außerdem bittet diese Frage Gott nicht um Rache an der Quelle des Schmerzes und der Trauer. Diese Frage drückt lediglich den Wunsch aus zu erfahren, wie lange Gott den Gläubigen noch warten lassen wird. Außerdem bittet die Frage „Wie lange?“ den Herrn zu handeln. Diese Frage verkörpert auch das Gefühl der geistlichen Ermüdung, das wir angesichts unseres anhaltenden Leidens und der Sehnsucht nach dessen Ende empfinden. Auch wir können mit dem Psalmisten Gott in unseren Gebeten fragen: „Wie lange?“ Ebenso können wir ihm unsere Bitte um sein Eingreifen und seine Barmherzigkeit vorlegen. Eine solche Bitte kann man als „Klage des Glaubens“ bezeichnen.
- Warum wird David am Ende von Psalm 13 so hoffnungsvoll?
- Der Psalmist verwendet in seinem letzten Absatz drei Verben: „trauen“, „freuen“ und „singen“. Wie können wir uns freuen, wenn wir in Schwierigkeiten sind? Und wie können wir singen?
Gibt es konkrete Schritte, die wir unternehmen können, um unser Vertrauen auf Gott zu stärken, auch wenn wir uns in schwierigen Situationen befinden?
Psalm 60
- Die Überschrift von Psalm 60 zeigt uns den historischen Kontext, in dem das Lied geschrieben wurde. Normalerweise geben die Schreiber der Psalmen solche Hintergrundinformationen nicht an. Diese Erwähnung liefert uns jedoch hilfreiches Material für das Verständnis der Ursprünge dieses Liedes. Psalm 60 bezieht sich auf die Ereignisse in 2. Samuel 8,1–14. Zu dieser Zeit war David zum König von ganz Israel ernannt worden (2 Sam 5,1–5) und hatte Jerusalem zur Hauptstadt seines Reiches gemacht (2 Sam 5,6–10). Der Prophet Nathan überbrachte dem neuen König den Bund Gottes (2 Sam 7). David war bereit, die Erfüllung der Verheißungen zu empfangen, die Gott Abraham gegeben hatte, nämlich dass seine Nachkommen das Land „von dem Strom Ägyptens an bis an den großen Strom, den Euphrat“, erben würden (1 Mo 15,18). Nach seinen ersten Siegen als König Israels gegen die Philister (2 Sam 5,17–25; 8,1–2) und Moab (2 Sam 8,2) sah David sich einer weiteren militärischen Bedrohung durch die Aramäer gegenüber. David kämpfte gegen Hadad-Eser, den König von Zoba, und kehrte als Sieger aus diesem Krieg zurück, nachdem er 18.000 Syrer im Salztal getötet hatte. Außerdem „setzte [er] in Edom Statthalter ein; in ganz Edom setzte er Statthalter ein, und ganz Edom wurde David untertan; denn der HERR half David, wo immer er hinzog“ (2 Sam 8,14).
- David schrieb Psalm 60 in jenen schrecklichen Momenten, als Israel gegen mächtige Feinde kämpfte. Trotz furchtbarer Widerstände (Ps 60,3–5) drückte David voller Vertrauen aus: „Du hast doch ein Zeichen gegeben denen, die dich fürchten, damit sie fliehen können vor dem Bogen“ (V. 6). Wie können wir inmitten unserer eigenen schweren Situationen und Widerstände ein solches Vertrauen auf Gottes Führung entwickeln?
- Wie können wir, trotz schwerwiegender Widerstände, das Bewusstsein für Gottes Souveränität bewahren?
- Inwiefern spielt die Gemeinschaft eine Rolle in Davids Psalm? Wie können wir als Gemeinschaft einander in Zeiten der Not unterstützen und stärken?
- Welche Lektionen können wir über das Vertrauen auf Gott aus Psalm 60 ziehen? Gibt es bestimmte Verse, die euch besonders ansprechen?