3/2019 Lektion 05

Aus SabbatschulWiki

Der Ruf der Propheten

I: Gemeinschaft

  • Wofür in den vergangenen Tagen seid ihr dankbar?
  • Im Rückblick auf die Herausforderungen der vergangenen Tage: Wo wünscht ihr euch Gebetsunterstützung?
  • Was hat euren Glauben gestärkt oder herausgefordert?
  • In welchen Lebensbereichen möchtet ihr wachsen und wünscht euch Unterstützung?
  • Welche eurer Gebetsanliegen möchtet ihr mit der Gruppe teilen?

II: Wir studieren die Bibel

STARTFRAGEN

ZITAT: "Das Recht des Stärkeren ist das stärkste Unrecht." (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Wie kommt es, dass Menschen dazu neigen, schwächere Menschen zu unterdrücken?
    • Warum gab es das schon vor tausenden von Jahren, z.B. eben im Israel der Propheten, obwohl damals noch niemand Darwins Theorie vom "survival of the fittest" kannte?
      • Handelt es sich gar wirklich um ein "Naturgesetz", wenn auch NICHT im Darwin'schen Sinne?

ZITAT: "Statt dass starke Menschen schwache Menschen stark machen, machen schwache Menschen starke Menschen schwach." (Bernd Liske)

  • Warum ist Unterdrückung oder Missachtung des Schwachen eigentlich ein Zeichen von Schwäche?

ZITAT: "Wer seine eigene Freiheit sichern will, muss selbst seinen Feind vor Unterdrückung schützen." (Thomas Paine)

  • Warum könnte diese Aussage stimmen?
    • Warum geht es allen besser, wenn eine Gesellschaft genug für Schwache tut?

ZITAT: "Ich habe gerne eine Schwäche für Schwache." (Stefan Wittlin)

  • Woran sieht man, dass Gott eine Schwäche für Schwache hat?
    • Wenn dem so ist, warum tut er nicht mehr gegen die Ungerechtigkeit in der Welt?
      • Inwieweit sind (so wie damals Israel) heute wir als Christen zumindest mitverantwortlich?
  • Was würdest du als die häufigste Mahnung der alten biblischen Propheten bezeichnen?
  • Welche Sünden hältst du für die gravierendsten, von denen in der Bibel berichtet wird?


Der wiederkehrende Ruf nach Gerechtigkeit

Text: 1.Samuel 8,10-18

Fragen zum Text:

  • Die Warnung Samuels an das Volk enthält einige Punkte, die Angst machen könnten. Welche nimmst du am bedrohlichsten wahr?
  • Warum, glaubt ihr, wollten die Israeliten unbedingt einen König?
  • Wovor warnt Gott in Bezug auf den König das Volk? Was würde der König tun?
    • Handelt es hier um "normale" Dinge, die Gott dem König quasi rechtmäßig zugesteht, oder sind das Folgen von Korruption und Machtmissbrauch?

Fragen zur Botschaft:

ZITAT: "Die Unterscheidung zwischen Macht und Machtmissbrauch ist eine rein akademische. In Wirklichkeit ist beides ein und dasselbe: wer die Macht nicht missbraucht, verliert sie. Und deshalb muss allen misstraut werden, die uns versichern, sie erstrebten Macht, ohne sie missbrauchen zu wollen.." (Ullrich Erckenbrecht)

  • Inwieweit sind Ungerechtigkeit und Armut in der Welt auf Machtmissbrauch zurückzuführen?
    • In welcher Hinsicht sind möglicherweise auch wir an bestimmten Zuständen beteiligt?

ZITAT: "Wir beklagen menschliche Ohnmacht und menschliche Schwäche und verpassen damit, das Naheliegende zu tun." (Paul Schibler)

  • Was wäre das Naheliegende?
  • Inwiefern geht es uns heute in einer Demokratie nicht anders als den Leuten damals in einer Monarchie? Welche gravierenden Unterschiede (insbes. Vorteile) wiederum gibt es in einer Demokratie?
  • Die von Gott beabsichtigte Staatsform war das Richteramt eines Propheten. Warum wählte Gott wohl dieses? Welche Vorteile hat es? Welche Nachteile?
    • Würdest du dich heute für einen Staat entscheiden, der sich auf eine solche (richterliche) Staatsform gründet und theokratisch geführt wird? Begründe!
  • Auf das „Reich Gottes“ in unserer Kirche bezogen: Wo mögen wir heute manchmal gerne „wie die anderen Völker“ sein – bezogen auf andere Kirchen? (Was beneiden wir evtl. an anderen Konfessionen? Was halten wir bei uns für besonders herausragend?)


Amos

Texte: Amos 3,9-11; Amos 4,1-2; Amos 5,10-15; Amos 8,4-6

Fragen zum Text:

  • Welche schlimmen Zustände bringt Gott hier in seiner Anklage gegen gewisse Teile des Volkes vor?
    • Welche Schichten der israelitischen Gesellschaft waren wohl an diesen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" beteiligt?
  • Welche Sünden waren zu Amos‘ Zeit besonders präsent? Waren diese nicht auch zu allen anderen Zeiten gegeben? Hast du den Eindruck, dass sich die „Mode“ der Sünde über die Zeit ändert, also in einem Jahrzehnt bspw. eher Unzucht und in einem anderen eher Geldgier und Raub die Rangliste anführen?
  • Micha 5,13: Wann mag es auch bei uns eine Zeit zum Schweigen geben? Wann muss Sünde deutlich beim Namen genannt werden?
  • Micha 5,15: Wie schafft man es, das Böse zu hassen – dabei aber den Sünder nicht ebenso zu verachten?


Fragen zur Botschaft:

ZITAT: "Kollektives Schweigen ist der Nährboden für Missstände." (Achim Reichert)

ZITAT: "Missstände sind die Folgen verfehlter Einstellungen. Sie bleiben bestehen, solange kein Umdenken erfolgt." (Paul Schibler)

ZITAT: "Einen Missstand bemerken ist gut. Aber einen Missstand bemerken und gegen ihn zu Felde zu ziehen ist viel besser." (Sergej Tretjakov)

ZITAT: "Tun wir nichts gegen einen Missstand, können wir was dafür." (Ernst Reinhard)

  • Im Lichte dieser Aussagen: Wo liegt die Verantwortung des Einzelnen und wo nicht?
  • Wie kann (soll) man gegen Missstände auftreten?
    • Sind Wort und Tat hier gleich viel wert? Begründet eure Ansicht!

Text: Amos 7,14-15

  • Amos ist nicht der einzige biblische Prophet, der sich für das Amt des Propheten als unqualifiziert bezeichnet. Welche Propheten sahen das auch so? Welche Eigenschaften mögen Gott dennoch bewogen haben, diese Person(en) auszuwählen?
  • Was mag der Grund dafür gewesen sein, dass Gott sich fast nie dafür entschied, Könige, Hohepriester oder andere einflussreiche Männer zu Propheten zu machen? Welche Vorteile mag eine einfache(re) Herkunft bieten? Welche Vorteile (und Gefahren) hätte eine höhere Stellung?

Micha

Texte: Micha 6,8; Micha 2,8-11; Micha 3,8-12

Fragen zum Text:

  • Micha 6,8: Würdest du die „Hauptsumme“ der biblischen Lehre zusammenfassen, welche Aspekte wären enthalten? Ist Michas Ausspruch vollständig genug?
  • Wie hängen "Recht üben", "Güte lieben" und "Demut vor Gott" miteinander zusammen?
  • Welche Fehlhandlungen werden von Micha vor allem in Kapitel 3 angeprangert?
    • Angesprochen sind vor allem Führungspersonen. Inwieweit, hat sich wohl deren Gebaren auf ihre Untertanen ausgewirkt?
  • Micha 3,11: Wie kann es sein, dass das Volk sich in Sicherheit und Gott auf seiner Seite wähnt, während es so schlimm um es steht? Wie kann es zu einer solchen Täuschung kommen? Wie können wir heute verhindern, unter eine ähnliche Täuschung zu geraten (vgl. Offb. 3,14-22)?
  • Wann und wie hat sich das Gerichtsurteil Michas erfüllt (v.12)?


Fragen zur Botschaft:

ZITAT: "Korruption: Alles läuft wie geschmiert." (Oliver Tietze)

  • Wie kann sich Korruption äußern?
    • In welcher Weise führt sie zu Benachteiligung und Unterdrückung bestimmter Schichten?

ZITAT: "Korruption wird von den meisten Menschen negativ gewertet, weil selten jemand zu ihnen kommt, der sie bestechen will." (Willy Meurer)

ZITAT: "Nieder mit der Korruption! Oder ich will meinen Anteil…." (Kalenderspruch)

  • Auf welche Art und Weise können auch "normale Menschen", also solche, die weder Macht haben noch reich sind, als solche wie wir, ebenfalls korrumpierbar sein?


Hesekiel

Text: Hesekiel 16,49

  • Wie erklärst du dir, dass hier keine sexuellen Vergehen aufgelistet werden? Wiegt die Vernachlässigung der Bedürftigen schwerer? Sind Wirtschaftsverbrechen vor Gott gravierender als wir selbst sie vllt. einschätzen mögen? Begründe!
  • Inwiefern machen wir uns heute evtl. derselben Sünden schuldig? Wie können wir hierin aufmerksamer werden? Wie darauf achten, die richtige (göttliche) Wertigkeit verschiedener Sünden zu sehen und für uns anzunehmen?


Text: Hesekiel 34,2-4.7-16

Fragen zum Text:

  • Wen hat Hesekiel mit den Hirten gemeint?
    • Welche Aufgaben hätten diese Hirten gehabt und wie haben sie darin versagt?
    • Wie sollte angesichts dieser Missstände Gottes Lösung aussehen?
  • Was meint Gott damit, wenn er (V.16) das "Fette und Starke" austilgen will?

Fragen zur Botschaft:

ZITAT: "Es gibt viel gutes Rindvieh aber wenige gute Hirten." (Sigbert Latzel)

  • Was zeichnet einen guten Hirten eurer Meinung nach aus?
  • Wir sitzen ja nicht an den Schalthebeln der Macht. In wiefern können (sollen) wir dann gute Hirten sein?
    • Welchen "kleinen Herden" stehen wir vor?

ZITAT: "Es bricht der Wolf in deine Hürde ein, und die Hirten streiten um eine Handvoll Wolle sich." (Heinrich von Kleist)

  • Wenn wir in diesem Bild die Gemeinde (also uns) als Hirten sehen und als Schafe die Hilfsbedürftigen um uns herum: Inwiefern träfe diese Aussage dann zu?
    • Was ist die Wolle, um die wir uns in der Gemeinde sinnlos streiten, statt unserer sozialen Aufgabe gerecht zu werden?

ZITAT: "Pech: Schwarze Schafe werden meist auch noch angeschwärzt." (Gerhard Uhlenbruck)

ZITAT: "Nur die schwarzen Schafe werden in der Öffentlichkeit geschoren." (Joachim Panten)

ZITAT: "Warum hält der gute Hirte nie ein schwarzes Schaf in den Armen?" (Irene Bento)

  • Jesus hält schwarze Schafe nicht nur in seinen Armen, er sucht gerade sie, und er trägt sie heim. Uns fällt das weitaus schwerer. Was sind für dich unter den Hilfsbedürftigen, denen du begegnest die "schwarzen Schafe"?


Jesaja

Text: Jesaja 1,15-23

Jesaja prangert hier jene schlimmen Zustände an, die wir in der Lektion dieser Woche schon mehrfach kennengelernt haben. Insofern bietet dieser Abschnitt nichts mehr wirklich Neues.

Fragen zur Botschaft:

  • Es ist wohl legitim zu sagen, dass wir solche schlimmen Dinge, wie sie in den Texten dieser Woche dargestellt wurden, nicht tun, allein schon deshalb, weil es uns an Macht und Mitteln dazu fehlt. Wie können uns - zusammenfassend - diese Texte trotzdem ansprechen?

Text: Jesaja 5,7-8

  • Wie würde Jesajas Gesellschaftskritik wohl heute aussehen? Welche Sünden sind deines Erachtens die dramatischsten? Wie kannst du dagegen vorgehen?
  • Inwieweit stehen wir als Gemeinde Gottes an der Stelle der alten Propheten und müssen als Mahner auftreten? Inwieweit müssen wir uns vllt. auch zurückhalten, schweigen und beten? Woher wissen wir, wann welche Reaktion ratsam und geistlich richtig ist?


III: Dienst und Mission

Ideen für Aktivitäten
Wir tauschen uns über unsere aktuellen Missionskontakte und -projekte aus. Sammeln neue Ideen und beten um die Führung Gottes zur Erfüllung unseres Auftrags, Jünger zu machen. Hier gibt es eine Ideensammlung, was ihr alles tun könnt.

Arbeitshilfe "Dienst und Mission"
Diese Arbeitshilfe möchte den Teil III der Sabbatschule etwas mehr in die Praxis bringen. Beachte hierzu folgende mögliche Vorgehensweise im Rahmen der wöchentlichen Sabbatschule:

  • Drucke für jede Person ein Blatt (2 Arbeitshilfen pro Blatt) aus.
  • Reserviere dir für diesen Teil III ca. 10 Minuten. Beende darum rechtzeitig den Teil II "Bibelstudium".
  • Gib jedem Sabbatschul-Teilnehmer dieses Blatt.
  • Jeder möge kurz unter stillem Gebet an sein Umfeld denken: Freunde, Verwandte, Bekannte, Arbeitskollegen usw. Für 2 Personen, die einem gerade am meisten am Herzen liegen, möge man sich entscheiden. Die eine Person in die linke Arbeitshilfe - die andere Person in die rechte Arbeitshilfe eintragen.
  • Nun möge sich jeder Gedanken machen, was er diesen Personen in den nächsten 1-3 Wochen Gutes tun kann. Bitte nur 1-3 Aktionen insgesamt pro Person, die in den nächsten 1-3 Wochen auch wirklich umgesetzt werden können - alles andere überfordert womöglich.
  • Am Ende tauscht euch kurz über eure Vorhaben aus. Teilt eure kleinen Aktionsziele der ganzen Gruppe mit, die ihr euch für die kommenden Wochen setzt.
  • Beachte: Ohne Heiligen Geist bleiben alle menschlichen Anliegen nur Aktionen ohne Nachhaltigkeit. Aber wenn wir uns demütig von Gott gebrauchen lassen, dann kann aus Kleinem etwas sehr Großes entstehen.
  • Empfehlung: Die Arbeitshilfe "Dienst und Mission" sollte nicht öfter als ca. einmal im Monat in einer Gruppe eingesetzt werden. An den Sabbaten, wo man diese Hilfe nicht anwendet, kann man sich darüber austauschen, wie es den Teilnehmern bisher beim Umsetzen ihrer Vorhaben gegangen ist.

Hier die Arbeitshilfe: WORD oder PDF

Ansicht mit inline-Bibeltexten