3/2019 Lektion 02

Aus SabbatschulWiki

Entwurf einer besseren Welt

I: Gemeinschaft

  • Gott will mit uns leben. Er bemüht sich täglich darum, obwohl wir durch die Sünde von ihm getrennt sind. Wie habt ihr Gottes Eingreifen in euer Leben in den vergangenen Tagen erfahren? Wie äußert sich eure Dankbarkeit dafür?
  • Welchen Einfluß hat Gottes Wirken im Alltag, in dem wir oft zu wenig Zeit haben?
  • Auch als körperlich erwachsene Personen sind wir oft im Glauben Kinder und bedürfen eines geistlichen und geistigen Wachstums. Wie lebt ihr - in Gemeinschaft mit Gott - dieses Wachstum.
  • Welche Gebetsanliegen möchtet ihr mit der Gruppe teilen?

II: Wir studieren die Bibel

3. Mose 19,18 (Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volkes. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.)

Fragen zum Text:

  • Was sagt der Text über die Beziehung Mensch-Gott aus? Warum soll der Mensch nicht zürnen, Gott selbst hat aber im Gericht einen „heiligen Zorn?“

Fragen zur Botschaft:

  • Was sagt der Text über den alltäglichen Umgang mit uns selbst und unseren Mitmenschen aus? Gelingt es uns? Tun sich manche Personen schwerer damit als andere? Kann Gott die „Fähigkeit zum Zorn“ nehmen und durch „Früchte des Heiligen Geistes“ (Galater 5,22) ersetzen? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
  • Wie geht es einem zornigen Menschen in Hinblick auf seine Beziehung zu Gott und zu Mitmenschen? Ist er in der Lage, die Folgen seiner Handlungen abzuschätzen?
  • Wie geht es ihm mit sich selbst? Mit seiner Wahrnehmung seiner Umwelt?
  • Ist es ein Segen, einen Charakter zu entwickeln, der Gott immer ähnlicher wird?

Mir fällt in diesem Zusammenhang der oft zitierte Spruch ein:

„Säe einen Gedanken und du erntest eine Tat; säe eine Tat und du erntest eine Gewohnheit; säe eine Gewohnheit und du erntest einen Charakter; säe einen Charakter und du erntest ein Schicksal.“

Inwieweit betrifft die Beziehung zu Gott und somit auch ein Leben in seinem Sinne bereits die Gedankenwelt?

Der Gott, der hört

2. Mose 3,7

Fragen zum Text:

  • Gott hört - er fühlt mit. Er zeigt seine Empathie uns gegenüber. Warum hat er dann trotzdem scheinbar über mehrere Generationen hinweg geschwiegen? Gab es nur die Verheißungen, dass es besser wird, auf die sich Gottes Volk stützen konnte? Und das über ganze vierhundert Jahre hinweg? Oder war er ihnen trotz allem wesentlich näher, als wir heute zu denken meinen?

Fragen zur Botschaft:

  • Wie leicht fällt es uns, auf „Verheißung“ zu leben. „Auf dein Wort hin will ich gehen“ - so ließe sich die Berufung vieler Leute zusammenfassen. Wie geht es uns damit? Wie sicher sind wir, dass es nicht bloß eine Einbildung, sondern tatsächlich Gottes Stimme, war?

2. Mose 3,16-17

Fragen zum Text:

  • Woran konnten die Isrealiten erkennen, dass Gott auf sie „genau achtgegeben“ hat?

Fragen zur Botschaft:

  • Gott ist auch am Wohlstand seiner Kinder interessiert und will, dass es ihnen auch materiell gut geht. Warum geht es tendenziell in protestantischen Regionen und Ländern den Menschen besser als in katholischen Regionen? (Beispiel: Schweiz, Schweden, Süddeutschland,…) Gibt es ein direktes Verhältnis zwischen protestantischer Arbeitsethik und Wohlstand?
  • Wie gehen wir mit der Möglichkeit um, mehr Geld zu verdienen? Kann Geld den Charakter eines Menschen, der immer gottähnlicher wird, verderben?
  • Oft hat man den Eindruck, viel Geld zu verdienen sei mit einem schlechten Image behaftet. Andererseits wird Geld - und somit auch Möglichkeiten und Chancen - zu haben wiederum als Segen interpretiert. Wie geht ihr mit dieser möglichen Dissonanz um?

Die zehn Gebote

Matthäus 22,37-40

Fragen an den Text:

  • In wenigen Worten hat Jesus das fundamentale Prinzip eines harmonischen Miteinanders zusammengefasst - das Prinzip der Liebe. Es umfasst nach Ansicht des Verfassers die gesamte Empathie, das gesamte Mitfühlen, Mitdenken und zum Vorteil aller Beteiligten zu handeln. Wie hat Jesus dieses fundamentale Prinzip gelebt? Wie tat er es auch an den „Nebenschauplätzen“ in den vier Evangelien?

Fragen zu Botschaft:

  • Wenn Liebe die fundamentale Kraft des Zusammenlebens mit Gott und mit Mitmenschen ist, warum herrscht dann so viel Angst? Angst und Liebe schließen sich ja aus? Kann es sein, dass das Angst nur und ausschließlich eine Frucht der Sünde ist und dass es bei Gott keinerlei Angst zu geben braucht? Kann es sein, dass Gott immer wieder versucht, uns jegliche Ängste zu nehmen? Wenn ja, wie bemüht er sich darum?
  • Wie leben wir Liebe zu Gott im Alltag?
  • Wie leben wir Liebe zum Mitmenschen im Alltag? In der Familie oder am Arbeitsplatz
  • Wie leben wir diese Liebe, wenn uns Unrecht widerfährt?
  • Wie leben wir diese Liebe, wenn uns nachweislich Glaubensgeschwister „die es besser wissen müssten“ unrecht behandeln?

Kann uns Liebe über negative Gefühle „erhaben“ machen, sodass wir sie beherrschen (1. Mose 4,7)?

2. Mose 20,1-17

Fragen zum Text:

  • Wie können wir die Gebote so verstehen, dass sie den Charakter Gottes widerspiegeln?

Fragen zur Botschaft:

  • Welche Folgen hätte es, wenn sämtliche Gebote in der Bevölkerung gleich den staatlichen Gesetzen gehalten werden würden? (Viele Gesetze decken sich ja ohnehin mit einem Teil der Zehn Gebote -> insbesondere „Du sollst nicht töten“ (6. Gebot) oder „Du sollst nicht ehebrechen“ (7. Gebot) und „Du sollst nicht stehlen (8. Gebot) sowie „Du sollst nicht falsch Zeugnis reden“ (9. Gebot), insbesondere wenn unter Eid oder Schwur Aussagen getroffen werden.) Wie wäre es, wenn beispielsweise Neid ebenso gesellschaftlich verachtet werden würde? Gerade hier im deutschsprachigen Mitteleuropa „muss man sich Neid ja erarbeiten.“
  • Die Zehn Gebote sollten das gesellschaftliche Wesen des Volkes Gottes widerspiegeln und das Fundament für den Unterschied zu den umliegenden heidnischen Völkern darstellen. Diese sollten im alltäglichen Leben erkennen, dass Isreal anders - lebenswerter anders - ist als die heidnischen Völker. Sie sollten ihnen ein Vorbild sein und den Wunsch wecken, von Israel zu lernen. Die Realität sah leider anders aus. Wie können wir heute dieses Idealbild leben?
  • Welche fundamentalen Prinzipien des Miteinanders spiegeln sich in den Geboten wider?

Sklaven, Witwen, Waise, Fremde

2. Mose 23,9

Fragen zum Text:

  • Was meint das Wort „bedrücken“ in diesem Zusammenhang? Welche inhaltlich verwandten Wörter gibt es dafür?
  • Auf welches Gebot oder welche Gebote bezieht sich der Vers?

Fragen zu Botschaft des Textes:

  • Wie schnell sind wir, Erlebnisse zu vergessen. Gott will, dass wir uns an das, was wir mit ihm erlebt haben, erinnern. Wie geht ihr mit dem Phänomen „Vergessen des Wirken Gottes“ um? Habt ihr Tagebücher?
  • Schicksale können sich rasch ändern. Reiche werden arm, Arme werden reich, Gesunde werden krank, Kranke werden gesund. Und das Sprichwort: „Man sieht sich immer zweimal im Leben“ hat allzu oft seine Richtigkeit bewiesen. Wie gelingt es uns, Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, als „unsere Brüder“ zu schätzen. (Matthäus 25,40 -> Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.)
  • Wie leben wir dieses Prinzip in der Gemeinde? Reden wir unmittelbar nach dem Gottesdienst mit den „Sklaven, Witwen, Waisen und Fremden?“ Welche missionarischen Auswirkungen hat das in Bezug auf das Gemeindewachstum?

Der zweite Zehnte

5. Mose 14,22-29

Fragen zum Text

  • Was sagt der Text über die Gemeinschaft mit Gott aus?
  • Was sagt der Text über die Gemeinschaft mit Mitmenschen aus?
  • Wie kann der Text eine „Charakterfeile“ für mich selbst sein?

Fragen zur Botschaft

  • Wie lebe ich die Praxis des Gebens in jenen Zeiten, in denen ich selbst weniger Einkommen habe, zum Beispiel durch Arbeitslosigkeit? Stichwort: Geben in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
  • Welche Erlebnisse hattet ihr, in denen sich Geben als Segen herausstellte?
  • Habt ihr einen Unterschied im Segen erfahren in Zeiten, in denen ihr den Zehnten gegeben habt verglichen mit jenen Zeiten, in denen ihr den Zehnten nicht gegeben habt?
  • Wie geht es Menschen, die mehr als bloß den Zehnten geben?
  • Wie geht ihr mit Gedanken wie diesen um: „Für diesen Prediger, der noch nie in der Wirtschaft gearbeitet hat, aber meint, alles besser zu wissen, soll ich meinen Zehnten zahlen? Der suhlt sich ja nur im Zehntengeld!“ Leben wir auch dann, wenn Dinge passieren, die nicht im Sinne Gottes sind, seine Liebe und lieben den anderen wie uns selbst? Geben wir für „die in Wien“ oder weil durch unser Geben Gott an und mit uns arbeiten kann, egal wer und was mit dem Geld finanziert wird? Diese Verantwortung tragen andere, wie damals in Israel das ja auch der Fall war.

5. Mose 26,1-11

Fragen an den Text:

  • Was sind heute unsere „Erstlingsfrüchte?“

Fragen an die Botschaft

  • Wie geben wir diese Erstlingsfrüchte?
  • Wie hoch war der Anteil dessen, was Isrealiten im Laufe eines Jahres an Gaben gegeben haben, an ihrem Einkommen? Wie können wir das in Zeiten, in denen sich die Einkommen geringer erhöhen als die erlebte Inflation ist, vollbringen? Wie geht das in Zeiten steigender Wohnpreise bei real sinkendem Einkommen? Kann eine gut überlegte und geplante Selbstständigkeit und der Aufbau von Firmen, die einen Leuchtturm darstellen, wie Israel hätte sein sollen, dem entgegenwirken?�
  • Das Erlassjahr

3. Mose 25,8-23

Fragen zum Text

  • Was sagt der Text über das Phänomen der „sozialen Ungerechtigkeit?“
  • Werden fleißige Geschäftsleute damit „bestraft?“

Fragen zur Botschaft

  • Viele bei uns beklagen sich, dass der wahre Reichtum in den Händen weniger Familien liegt. Wäre das, wenn Gottes Konzept des Erlassjahres konsequent umgesetzt worden wäre, auch so?
  • Wie wäre die Weltgeschichte ohne „die Reichen“ verlaufen? Wie haben Familien wie etwa die Fugger die Gesichte beeinflußt? Wie groß war ihr Einfluß in der Kirchengeschichte bzw. die Geschichte des Christentums? Wir sehen, dass viele historische Ereignisse nicht möglich gewesen wären, wenn alle 49 Jahre ein „Ausgleich“ stattgefunden hätte?
  • Können wir davon ableiten, dass es nie Gottes Wille war, eine Gesellschaft in Klassen und Stände zu unterteilen?

III: Dienst und Mission

Praktische Anwendung

  • Wie wird ein Gott, der mit uns mitfühlt und uns liebt, durch unsere Handlungen im beruflichen und privaten Alltag dargestellt? Welche Reaktionen von gläubigen und nicht gläubigen Mitmenschen haben wir dabei erfahren? Kann es sein, dass anfängliche negative Reaktionen sich später in positive verwandeln? Der Grund dafür kann sein, dass es ein für andere ungewohntes Reaktionsschema ist und das Gegenüber erst unser Verhalten bewerten muss…
  • Hier eine vereinfachte Darstellung, die zeigt, wie Gott mit und durch uns wirken will und welchen Einfluss wir dabei haben.


Ideen für Aktivitäten
Wir tauschen uns über unsere aktuellen Missionskontakte und -projekte aus. Sammeln neue Ideen und beten um die Führung Gottes zur Erfüllung unseres Auftrags, Jünger zu machen. Hier gibt es eine Ideensammlung, was ihr alles tun könnt.

Arbeitshilfe "Dienst und Mission"
Diese Arbeitshilfe möchte den Teil III der Sabbatschule etwas mehr in die Praxis bringen. Beachte hierzu folgende mögliche Vorgehensweise im Rahmen der wöchentlichen Sabbatschule:

  • Drucke für jede Person ein Blatt (2 Arbeitshilfen pro Blatt) aus.
  • Reserviere dir für diesen Teil III ca. 10 Minuten. Beende darum rechtzeitig den Teil II "Bibelstudium".
  • Gib jedem Sabbatschul-Teilnehmer dieses Blatt.
  • Jeder möge kurz unter stillem Gebet an sein Umfeld denken: Freunde, Verwandte, Bekannte, Arbeitskollegen usw. Für 2 Personen, die einem gerade am meisten am Herzen liegen, möge man sich entscheiden. Die eine Person in die linke Arbeitshilfe - die andere Person in die rechte Arbeitshilfe eintragen.
  • Nun möge sich jeder Gedanken machen, was er diesen Personen in den nächsten 1-3 Wochen Gutes tun kann. Bitte nur 1-3 Aktionen insgesamt pro Person, die in den nächsten 1-3 Wochen auch wirklich umgesetzt werden können - alles andere überfordert womöglich.
  • Am Ende tauscht euch kurz über eure Vorhaben aus. Teilt eure kleinen Aktionsziele der ganzen Gruppe mit, die ihr euch für die kommenden Wochen setzt.
  • Beachte: Ohne Heiligen Geist bleiben alle menschlichen Anliegen nur Aktionen ohne Nachhaltigkeit. Aber wenn wir uns demütig von Gott gebrauchen lassen, dann kann aus Kleinem etwas sehr Großes entstehen.
  • Empfehlung: Die Arbeitshilfe "Dienst und Mission" sollte nicht öfter als ca. einmal im Monat in einer Gruppe eingesetzt werden. An den Sabbaten, wo man diese Hilfe nicht anwendet, kann man sich darüber austauschen, wie es den Teilnehmern bisher beim Umsetzen ihrer Vorhaben gegangen ist.

Hier die Arbeitshilfe: WORD oder PDF

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